Dieselpower hat geschrieben:Theoretisch brauchte es auch einen entsprechenden stählernen "Kartenständer", diesen vertikal ausfahrbaren dreibeinigen Ständer mit den zwei selbstklemmenden horizontal angeordneten Rohren oben - erinnert Ihr Euch?
Klar erinnere ich mich.
Einen solchen Kartenständer gab es bei uns im Gymmi in jedem Klassenraum.
Ab Klasse 8 sorgte dann auch die Aufforderung des Lehrers "Horst und Bernulf, holt mal den Ständer hervor" für schallendes Gelächter, denn so nach und nach erkannten wir, was es alles für Homonyme gab, dennoch waren wir nicht schwul oder divers, eher pervers.
Die FWU-Filme sind mir auch noch in lebendiger Erinnerung.
Hierzu wurde der Klassenraum verdunkelt und auch hier obsiegte die Perversion über die Konzentration, Klassenstufe 8 halt, erst recht, wenn man neben einem Mädchen saß.
Phasziniert war ich immer von den Karten Europas etwa im 8. Jahrhundert.
Diese vielen Volksstämme, Germanen, Merowinger, Franken, Burgunder...immer habe ich versucht, mir im Kopfkino vorzustellen, wie die Welt ausgesehen hat, meine Heimat usw.
Unsere Lehrer entfalteten mit ihren begleitenden Vorträgen, Stichwort "narrativer Unterricht", heute verpönt, der Schwerpunkt liegt auf Selbsterarbeitung in Gruppen mit anschließender power-point-Präsentation, ein Feuerwerk der kreativen Vorstellungskraft.
Später, im Studium lernte ich, daß genau so neuronales Lernen, neuronaler Autobahnbau funktioniert, der Film entsteht im eigenen Kopf, das Ansehen einer gestalteten Inszenierung hingegen lehrt einen konsumieren, nicht produzieren.
Aber die moderne Schulpädagogik und -didaktik hat weder Ahnung vom Gehirn, noch vom Lernen.
Sie ist auf effektvolles Theater programmiert wie es die Medien vormachen und erkennt nicht, daß Kompetenzerwerb erst funktioniert, wenn Wissen da ist.
Und Wissen muß dargeboten und dann gepaukt werden, man kann es nicht spielerisch aufsaugen.
Ein Lehrer ist kein entertainender Moderator.
Ein Jammer, wo die Schule hingeraten ist.
Die Gesellschaft im 21.Jahrhundert: Bei vielen nichts anderes als das Fortleben des prähistorischen Menschen unter der dünnen Schale der Zivilisation.