Ich möchte über ein bemerkenswertes Buch berichten.
Michael Enders: Sprachregime. Die Macht der politischen Wahrheitssysteme
Hier wird auf 135 Seiten messerscharf seziert, wie Sprache zum Objekt einer neuen Herrschaftsschicht wird und hierzu verändert, umstrukturiert, ja wie diese umstrukturierte Begrifflichkeit über neurolinguistische Programmierungen gewissermaßen in unser Gehirn transplantiert wird.
In allen gesellschaftlichen Bereichen wird die Augenscheinlichkeit des Richtigen und Wahrhaftigen, dessen, was als "gesunder Menschenverstand" richtungsweisend ist, ersetzt durch Nachbeten von Erfundenem.
Esders benennt diese Manipulation unserer Gehirne als Denk- und Wahrnehmungszwang. Meinungslenkung über Sprache und Begrifflichkeit.
Politische Signifikanten wie "rechts", "menschenfeindlich", "rassistisch", "Hetzer" oder "Nazi" sind austauschbar und flexibel, Umfang, Ort und Anlaß der Anwendung sowie Inhalt können jederzeit wechselnden Erfordernissen angepaßt werden.
Wer die Bedeutung der deutschen Steinkohle für die Energiegewinnung hervorhebt und marodierende vergewaltigende Horden junger Nordafrikaner in deutschen Großstädten ablehnt muß genau wie der, der sich der Genderpolitik widersetzt damit rechnen, ein "Nazi" zu sein wie der, der Mohrenköpfe kauft sich als rassistisch bezeichnen lassen muß.
Diese politische Semantik dient der beweislosen Beglaubigung. Fakten zählen nicht.
Die neue Begrifflichkeit erzeugt eine neue Wahrheit.
Michael Enders ist promovierter Germanist, Philosoph und Soziologe.
Wahrscheinlich ist es diese Facette von Zugängen, die ihn zu seinem genialen Urteil gebracht hat.
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