Vor Wochen hatte ich dem Bürgermeister der VG Westerburg, Herrn Hof, einen offenen Brief geschrieben, in dem ich anregte, den Lückenschluss der ehemaligen Bahnstrecke Montabaur - Rennerod zwischen Wallmerod und Westerburg wieder herzustellen. Ich schilderte ihm sehr ausführlich die Chancen einer barrierefreien Anbindung des Oberwesterwaldes (Bürger der VG Rennerod, Bad Marienberg und Westerburg) an die ICE-Strecke Köln - Rhein/Main in Montabaur sowie einer Verlagerung des Güterverkehrs der Spedition Kühne & Nagel in Rennerod auf die Bahn und damit einer enormen Entlastung der Straßen in der Region. Der Lückenschluss über eine Distanz von 15 Kilometern könnte problemlos auf der nutzlosen und bislang nicht überbauten Trasse des derzeitigen Radweges erfolgen und da keine Kunstbauten vorhanden sind, hielten sich auch die Kosten in Grenzen. Ich schlug einen runden Tisch mit Vertretern der IHK, des SPNV-Nord, der heimischen Industrie und der Umweltverbände vor.
Wie zu erwarten war, bekam ich natürlich keinerlei Reaktion auf meinen konstruktiven Vorschlag. Stattdessen lese ich im Lokalteil der WZ am gestrigen Samstag, dass der besagte Radweg in 2020 mit Geldern aus dem Leader-Programm der ebenfalls nutzlosen EU in Höhe von 295.000 EUR in einen sog. Allee-Radweg ausgebaut werden soll. Es sollen zusätzliche Bänke und Scheißhäuser entlang des Weges aufgestellt werden, die dann mutwillig wieder zerstört werden. Jetzt ist mir klar, warum ich keine Reaktion erhalten habe.
Dann können die zahlreichen Berufspendler aus dem Raum Westerburg, die jeden Morgen um 5.00 Uhr bei jeder Witterung mit dem Rad nach Montabaur zum Bahnhof fahren, künftig also unterwegs auch einmal austreten.
Ich könnte nur noch kotzen! Sorry, aber etwas anderes fällt mir dazu nicht mehr ein.