Beim Bau der Nahebahn wurde Birkenfeld nicht direkt von der preußischen Strecke tangiert, obwohl man das Fürstentum Birkenfeld zwischen Idar-Oberstein und Heimbach durchfahren mußte. Die genauen Gründe für diese preußische Weigerung sind noch nicht genau erforscht. Oldenburg war eigentlich immer pro Preußen orientiert und immer ein verläßlicher Partner Preußens, auch in den Kriegen von 1866 und 1870/71 .
Zum Ende der 1870er Jahre gründeten daraufhin die Stadt Birkenfeld und der größte Arbeitgeber der Stadt, die Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt vormals Roessler AG, kurz DEGUSSA die Birkenfelder Lokalbahn GmbH (später Birkenfelder Eisenbahn GmbH) und es wurde eine fünf Kilometer lange Stichstrecke vom preußischen Bahnhof Heimbach ins oldenburgische Birkenfeld gebaut.
Eröffnet wurde sie am 5.Oktober 1880.
Diese Strecke bestand im Personenverkehr bis zum 31.12.1962 und im Güterverkehr bis zum 30.09.1991. 1994 erfolgte die endgültige Stillegung, danach wurden die Gleise abgebaut.
Lange war geplant, diese Strecke durch das Trauntal über Abentheuer, Börfink und Züsch nach Hermeskeil zu verlängern.
Einer der Fürsprecher war der Industrielle Alexander von Hammerstein-Loxten (1858-1929), der im Trauntal bei Abentheuer ein Sägewerk (Schwerpunkt Bahnschwellen und Fußbodenparkett) betrieb und sowohl in Reinsfeld an der Hochwaldbahn wie auch Thalfang an der Hunsrückbahn Sägewerke und Imprägnieranstalten besaß.
Ein weiterer Bahnbefürworter, der Schwiegervater von Hammersteins, Gustav Adolf Böcking (1812-1893) nannte im Trauntal eine Eisenhütte sein eigen.
Trotzdem gelang es den beiden Wirtschaftsführern nicht, den Bau der Strecke Birkenfeld-Hermeskeil durchzusetzen.
Böcking war mit dem Montanindustriellen Carl Ferdinand von Stumm-Halberg (1836-1901) verwandt, einem persönlichen Freund Kaiser Wilhelms II und Reichstagsabgeordneten, den man wegen seines weitreichenden Einflusses auch "König von Saarabien" nannte.
Auch diese "connections" halfen nichts.
Das ganze Bahnprojekt war sogar weiter gedacht.
Als ganz großer Wurf war nämlich eine Verbindung von der Pfalz zur Mosel geplant:
Kaiserslautern - Landstuhl - Kusel - Baumholder - Heimbach - Birkenfeld - Hermeskeil - Trier.
Der 1.Weltkrieg beendete aber auch hier weitere Expansionspläne der Bahn in den Hunsrück.
1938 - das Fürstentum Birkenfeld ist erloschen und im III.deutschen Reich "aufgegangen".
Ob man aus diesem Grund die Lok geschmückt hat, ist mir nicht bekannt.