ca. 1400 To Schotter fürs Holzbachtal




Alles, was sich so in jüngster Vergangenheit ereignet hat oder sich ereignen wird

ca. 1400 To Schotter fürs Holzbachtal

Beitragvon 50 2404 » Do 17. Mär 2022, 12:18

Hallo
Am 11.03 beförderten 218 451 (Lappwaldbahn) und 218 191 (MZE) 34 Wagen, beladen mit frischem Schotter, ins Holzbachtal.
Bild
Das Bild zeigt den Zug bei der Einfahrt von Au aus kommend in Altenkirchen.

Gruss Kalli
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Re: ca. 1400 To Schotter fürs Holzbachtal

Beitragvon Horst Heinrich » Do 17. Mär 2022, 18:20

Lieber Kalli,
das ist ein grandioses Bild, auch vor dem Hintergrund Deiner Detailinformation (1400 Tonnen). Das sind umgerechnet (bei einem Dreiachser-LKW) 56 Lastzüge.
Das ganze schlängelt sich auf 1.435m fast störungsfrei durch eine enge Wohnbebauung, nach drei Minuten ist alles vorbei und auch der ungeduldigste Lenker seines Pkw kann die wichtige Fahrt schnell wieder fortsetzen.

Wer da nicht zur Vernunft kommt und überall dort Schienenverkehr verlangt, wo Gleise liegen, dem ist nicht mehr zu helfen.
Die Gesellschaft im 21.Jahrhundert: Bei vielen nichts anderes als das Fortleben des prähistorischen Menschen unter der dünnen Schale der Zivilisation.
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Re: ca. 1400 To Schotter fürs Holzbachtal

Beitragvon Dieselpower » Do 17. Mär 2022, 22:25

Auch nicht zu vergessen:
Mächtige Schotterzüge (wenn auch im umgekehrten Lastlauf) waren an diesem Bü jahrzehntelang an der Tagesordnung - und das lange bevor unsere Straßen so marode und überlastet waren....
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Re: ca. 1400 To Schotter fürs Holzbachtal

Beitragvon Grauwacke » So 20. Mär 2022, 12:38

Vielen Dank für das schöne Foto von der Einfahrt des Schotterzuges in den Bahnhof Altenkirchen. Ich fürchte jedoch, wenn nicht die Generation, die jetzt so um die 50 ist, bald den Schalter in Richtung mehr Bahnverkehr in der Fläche umlegt, dann war es das mit der Präsenz der Schiene außerhalb der allgegenwärtigen Korridorstrecken. Wenn ich mich mit Vertretern der Generation der Millenials und auch mit denen ab dem Geburtsjahrgang 1980 unterhalte, dann kennen die teilweise die intakten Bahnstrecken im Westerwald geschweige denn die Strecken, die man Anfang der 1970er Jahre noch kannte, überhaupt nicht mehr. Sie wissen nicht einmal mehr, dass z. B. der Radweg zwischen Westerburg und Wallmerod im Westerwald einmal das Bindeglied einer Westerwaldquerbahn von der Dill über den Oberwesterwald und Montabaur bis an den Rhein bei Bendorf war. Sie können sich nicht einmal vorstellen, dass es mit wenigen Handgriffen sogar wieder so sein könnte, wenngleich der Abschnitt von Mademühlen bis Herborn weitestgehend überbaut ist. Und dennoch wäre hier noch etwas zu retten. Aber dann hört man sofort wieder Argumente, wie Bahnlärm und das Zerschneiden der Landschaften. Dass das im Straßenbau genauso ist, dazu reichen die intellektuellen Fähigkeiten dieser Generation leider nicht mehr aus. Man hört dann zumeist das Gegenargument, dass der Quark ja irgendwie in die Supermarktregale kommen müsse und das ginge eben nur mit dem LKW. Sechs, Setzen!, kann man da nur noch sagen. Die Leute begreifen nicht, dass es nicht um den Quark geht sondern um Massenverkehre, die man intelligent über Wechselbehälter an bestimmten Punkte in der Fläche auf die Bahn verladen könnte. Ich werde nicht müde, dabei das Beispiel der Spedition Kühne & Nagel in Rennerod zu benennen. Man würde dort gerne sofort aus dem noch intakten Bahnhof Rennerod einen Umschlagbahnhof bauen; man könnte im Verlauf des Bahnhofs in Richtung der Kaserne mit wenig Geld sogar ein Gleis direkt auf das Gelände der Spedition verlegen und dort im Hub der Firma direkt umschlagen. Aber wenn weder die Politik und da wären wir wieder bei der Generation U 50, noch die Bahn selbst das möchten, bleibt eben nur die Straße. Und gerade in Rennerod bahnt sich seit Jahren ein immer größer werdendes LKW-Chaos mitten durch die Stadt ihren Lauf. Mitten in der Nacht reihen sich quer durch die Stadt 40 Tonner aneinander und niemanden scheint es zu interessieren, während gleich nebenan die Bahngleise fernab der Wohngebiete das Speditionsgelände geräuschlos erreichen könnten. Aber irgendwie muss ja der Quark in die Regale... Man kann wirklich nur noch den Kopf schütteln.
Rettet Leben, welches ohne den Rettungsdienst nie in Gefahr gewesen wäre!
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Re: ca. 1400 To Schotter fürs Holzbachtal

Beitragvon Dieselpower » So 20. Mär 2022, 13:35

Wie kommt denn der Quark bei der britischen Supermarktkette TESCO in schottische Regale?
Bild
Natürlich mit dem Tesco-Express vom Zentrallager zum Umschlag in Inverness....
Der Quark fährt nur das letzte Stück auf Gummireifen....
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Re: ca. 1400 To Schotter fürs Holzbachtal

Beitragvon Bruchsal J-Stellwerk » Mo 21. Mär 2022, 04:54

Man kann nur noch mit dem Kopf den ganzen Tag gegen die Wand schlagen! Es ist einfach nicht auszuhalten!
Die Stadt voller 40-Tonner ist ok, aber die Schiene? Was nein! Viel zu laut! Einfach keine Worte für so viel Blödheit...
Und England zeigt mal wieder, wie es richtig geht, aber auch die Schweiz ist da immer wieder auch ein gutes Beispiel! Da wird auch alles nur auf dem letzten Meter per Gummi gefahren! In Doofland ist halt die Straßenlobby zu mächtig!
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Re: ca. 1400 To Schotter fürs Holzbachtal

Beitragvon Rolf » Mo 21. Mär 2022, 16:14

Ein Foto, das Freude macht. So muss es sein!
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Re: ca. 1400 To Schotter fürs Holzbachtal

Beitragvon Rolf » Di 22. Mär 2022, 07:33

Nach allem, was vor ein paar Jahren über Stilllegung der Holzbachtalbahn geschrieben wurde, und auch ein in der Lokalpolitik aktiver, verlässlicher Freund aus Altenkirchen berichtete, hätte ich nie mehr mit einer Wiederauferstehung der Strecke gerechnet. Umso erfreulicher, dass es doch gelungen ist. Leider gibt es viel zu wenige Fälle dieser Art, wo der Güterverkehr in so einem Umfang für die Bahn zurückgebracht bzw. gesichert wurde. Andere machen es besser. In der Schweiz bestaune ich immer, dass Güter sogar auf Schmalspur umgeladen werden, um die Güterwagen auch im Einzelwagenverkehr bis zum Kunden zu bringen. Etwa solche der Großmarktkette Migros nach Zermatt, wo der beladene Waggon ein paar Tage stehen bleibt und sukzessive entladen wird. Seit der Bahnreform in Deutschland völlig undenkbar. Leider.
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Re: ca. 1400 To Schotter fürs Holzbachtal

Beitragvon Bruchsal J-Stellwerk » Di 22. Mär 2022, 07:53

Ja die Schweiz ist ein sehr gutes Beispiel wie ich schon schrieb, (nebenbei auch im Straßenverkehr), das stimmt! Und trotzdem ist sie modern, die SBB!
Modern sein heißt nicht, alles kaputtmachen, runterwirtschaften und riesige Beträge in den Sand setzen! Die SBB hat Jahrzehntelang immer mitgehalten, was Fortschritt angeht!
Da sieht man keine besprühten Gebäude mit eingeschlagenen Scheiben, keine Berge von Müll neben dem Gleis! Die Bundebahn war früher auch so, (zumindest laut Bildern, ich kann da ja nicht mitreden).
Seit der Bahnreform geht es steil bergab, hier läuft nur Müll!! Tausende Tarife, Fahrkarten, die dann hier gelten, dort nicht. Verschiedene EVU's, die bei jeder Ausschreibung ihre Züge nach den Wünschen der Verkehrsverbünde "modernisieren" müssen oder lieber gleich neu kaufen, sehr nachhaltig das ganze...
Im Güterverkehr tobt der Transportkrieg und man kann froh sein, wenn der Ort nicht in die Luft fliegt, wo man wohnt, (Stichwort Lahnstein, wenn das Benzin gewesen wäre.. Da wird noch Jahrelang Diesel abgepumpt...). Granaten, die eine Tf-Ausbildung machen, (seit Coron im Telekolleg, aber sonst auch nicht besser), um dann auf die Menschheit losgelassen zu werden, Fahrdienstleiter, die in einer !Blockstelle! nicht wissen, an welchem Signal du gerade stehst und beim Befehl wichtige Dinge wie Uhrzeit und Datum vergessen...
Da sag ich mal Gute Nacht!
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Re: ca. 1400 To Schotter fürs Holzbachtal

Beitragvon Rolf » Sa 26. Mär 2022, 09:21

Bruchsal J-Stellwerk hat geschrieben:Ja die Schweiz ist ein sehr gutes Beispiel wie ich schon schrieb, (nebenbei auch im Straßenverkehr), das stimmt! Und trotzdem ist sie modern, die SBB!
Modern sein heißt nicht, alles kaputtmachen, runterwirtschaften und riesige Beträge in den Sand setzen! Die SBB hat Jahrzehntelang immer mitgehalten, was Fortschritt angeht!
Da sieht man keine besprühten Gebäude mit eingeschlagenen Scheiben, keine Berge von Müll neben dem Gleis! Die Bundebahn war früher auch so, (zumindest laut Bildern, ich kann da ja nicht mitreden).

Sehe ich genauso. Wenige Lastwagen auf der Straße, dafür Güterverkehr sogar bis ins hinterste Dorf. Ich war mal eine Woche in Verbier Ski fahren, da brachte der regelmäßig verkehrende Triebwagen einen Güterwagen mit, der stand dann dort ein paar Tage, wurde entladen und ging dann ein paar Tage später wieder mit zurück. Das hat mich erfreut und ich bin verärgert, dass solche klugen Lösungen für den Einzelwagenverkehr in Deutschland nicht praktiziert werden.
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