Das Rad und Schiene Forum

[Horst Heinrich]

Ist das nun Wahlkampfaktionismus oder eine ernste Absicht?

https://mwvlw.rlp.de/de/presse/detail/n ... tivierung/

Der Initiator der LBM-Veröffentlichung, Andy Becht, ist Staatssekretär im Verkehrsministerium Rheinland-Pfalz, kandidiert aber gleichzeitig auch für ein Landtagsmandat.
Es ist schon schade, daß man heute immer die o.g. Kardinalfrage stellen muß: Taktik oder Handeln aus Überzeugung?

[Horst Heinrich]

Von wichtigen Schritten bei der künftigen Gestaltung des Bahnverkehrs in der Eifel berichtet heute die Rheinzeitung.

Dabei ist der von mir fett hervorgehobene Satz bemerkenswert.
Sollten wirklich die Bahnbenutz am besten wissen, was sie von einem zielführenden ÖPNV erwarten?

SPNV: Bürger dürfen mit am neuen Fahrplan feilen
Die Eifelquerbahn war Thorsten Müller nur zwei Sätze wert, aber die nähren die Zuversicht, dass auf dem Weg zur Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Kaisersesch und Gerolstein eine weitere Hürde genommen ist. Der Direktor des Verbandes Schienenpersonennahverkehr Nord (SPNV Nord) erläuterte in der halbjährlich stattfindenden Verbandsversammlung, dass nach dem Beschluss für eine Machbarkeitsstudie alle Parteien einem Kooperationsvertrag zugestimmt hätten. Danach werde man in die Kostenschätzung zur Ertüchtigung der Eifelstrecke und in eine Nutzen-Kosten-Rechnung einsteigen.

Neue Wege geht der Verband auch, was die Aufstellung von Fahrplänen betrifft. Erstmals durften sich die Bürger beteiligen, durften eigene Wünsche für den Fahrplan 2022 vortragen. Mit Blick auf die gut 80 Rückmeldungen sagte Müller, der Verband habe „supertolle Anregungen“ erhalten. Eine dieser Verbesserungsvorschläge werde auf der Bahnstrecke zwischen Andernach und Kaisersesch umgesetzt.
Im Bahnhof Andernach seien die Umsteigebedingungen nach Mayen und Kaisersesch schlecht, weil einige Fußwege überbrückt werden müssten. „Das werden wir für die Fahrgäste leichter machen“, versicherte Müller.
Die Premiere der Bürgerbeteiligung sei geglückt. Es könne kaum jemand bessere Vorschläge machen als derjenige, der den ÖPNV nutzt. Zwei weitere Verbesserungen betreffen Zugreisende generell. Zentral steuert und unterstützt künftig die sogenannte Mobilitätsservicezentrale – zu erreichen täglich von 10 bis 18 Uhr unter Telefon 01806/512.512, für Gehörlose unter der SMS-Nummer 0160/ 974.358 06 oder per E-Mail an mail@deutschebahn.com – den gesamten Reiseverlauf von mobil eingeschränkten Passagieren, von der Anmeldung bis zum Ausstieg am Zielbahnhof.
Dies komme gehandicapten Passagieren im Nah- wie Fernverkehr zugute.
Der SPNV Nord beteiligt sich an den Kosten des Angebots, das von der DB Station und Service verantwortet wird, mit zunächst 40.000 Euro pro Jahr. An den Bahnhöfen sollen SPNV-weit drei zusätzliche Stationsinspektoren künftig „für mehr Service für den Fahrgast sorgen“, wie Verbandsvorsteher Pföhler erläuterte.
Drei neue Stellen, deren Kosten der SPNV übernimmt, sind eingeplant. Sie kümmern sich insbesondere um das Erscheinungsbild der Stationen und werden im
Bedarfsfall eingesetzt – schwerpunktmäßig beispielsweise während Weinfesten.

[Dieselpower]

Oha, solche Worte von den oft realitätsfernen "Aufgabenträgern"? Wenn das Schule macht, dürften die grottigen Hamsterbacken ja bald von der Sieg verschwunden sein....

Für mich sind diese sogenannten "Aufgabenträger" oft überflüssiger als ein Kropf - nur viel dicker und teurer. Eine weitere Selbstbedienungsabteilung der Bahnreform - nur eben bahn-extern.

Wenn ich lese, daß die sogar - natürlich nur zu angenehmen Uhrzeiten - "Mystery-Shopper" auf die Züge schicken, die auf allen möglichen Firlefanz achten, z.B. diese unsäglichen Corona-Durchsagen alle 2 Minuten - und das ununterbrochen, seit fast 1 1/2 Jahren jetzt. Betreutes Reisen für geistig-Coronabehinderte? Denunziantentum als Aushilfsjob, denn auch Lokführer, die (damit es schnell geht, und weil man sie ja eh nicht ständig auf- und absetzen soll) zum Bü Schlüsseln oder Führerstandswechsel mal eben mit freiem Gesicht durch den Zug huschen, werden konsequent angeschwärzt. Wichtige Sachen fallen dann mal wieder hinten runter...inzwischen interessiert sich die Security ja mehr für einen schief sitzenden Gesichtslappen, oder den "falschen" (was sich ja auch wieder ständig ändert....Keine Maske - wie zu Anfang, Alltagsmaske, medizinische Maske, OP-Maske, FFP soundsoviel....Regeln immer lustig wechselnd - je nach Spahn'schem Lagerbestand), als für Randale oder Schwarzfahrer...freiwillig habe ich seit unserem Harzurlaub keinen Zug mehr betreten, stattdessen muß ich die Leasing-km beim Auto hoch setzen lassen...und das bleibt so, bis man im ÖV wieder Gesichter sieht.

Diese Verkehrsverbünde und Aufgabenträger sind und bleiben ein rotes Tuch für mich....

[Horst Heinrich]

Diese Verkehrsverbünde und Aufgabenträger sind und bleiben ein rotes Tuch für mich....

Richtig, für mich auch, ich fand nur interessant, daß man nun vielleicht doch etwas kundenorientierter wird.

[Dieselpower]

Vielleicht ist es allmählich auffällig, daß die oft am Kunden vorbei entscheiden....

Was nützt es, an Heiligabend bis 23 Uhr leere Züge über den Westerwald zu fahren, oder wie derzeit die "Partyzüge" in der Freitag- und Samstagnacht, wenn man regulär an einem Sonntag von Hachenburg kommend frühestens nach halb zwölf (!) im keine 80 km entfernten Köln ankommen kann?
Und warum wurden an der Sieg alle Dostos (bis auf einen) erst mal durch Hamsterbackenschrott ersetzt, und diese nach Fahrgastklagen bis heute nur zur Hälfte wieder durch vernünftige Züge ersetzt?
Warum muß ein Zug im Oberwesterwald auf dem Weg von Limburg nach Siegen durch nicht weniger als 4 Verkehrsverbünde eiern, bei denen man oft unterschiedliche Preise zahlt, wenn man statt von A nach B von B nach A fährt?
Warum erkennen manche Verbünde eine Bahncard an, andere nicht?

Diese Liste kann endlos fortgesetzt werden...