Tempo 50 innerorts - bald auch für Züge




Alles, was sich so in jüngster Vergangenheit ereignet hat oder sich ereignen wird

Tempo 50 innerorts - bald auch für Züge

Beitragvon Horst Heinrich » Do 17. Feb 2022, 17:59

https://twitter.com/ZDFhessen/status/14 ... 7898199044

Soeben kam auch im SWR1-Radioprogramm eine entsprechende Nachricht...
Die Gesellschaft im 21.Jahrhundert: Bei vielen nichts anderes als das Fortleben des prähistorischen Menschen unter der dünnen Schale der Zivilisation.
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Re: Tempo 50 innerorts - bald auch für Züge

Beitragvon Bruchsal J-Stellwerk » Do 17. Feb 2022, 21:18

Als Schlosser habe ich im Werk Limburg die Tonwagen mkt umgerüstet auf diese Kack-Sohlen! 36€ pro Sohle, 32 Stück pro Wagen, das ganze mal 800 Tamns, kann ja jeder rechnen, der möchte, nur für eine Wagenbauart. Hinzu kommen die anderen Bauarten. Über die Probleme und Folgekosten dieser LL-Sohlen möchte ich garnicht reden, sonst vergesse ich mich! Auch nicht über die Unweltbelastung, die wegen solcher SPINNER entsteht...
Hinzu kommen die Ausgaben für diese Schienendämpfer und die Lärmschutzwände!!! Aber die Bahn macht ja nichts.....

Bevor ich hier komplett eskaliere, höre ich jetzt auf!

Lg

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Re: Tempo 50 innerorts - bald auch für Züge

Beitragvon Rolf » Fr 18. Feb 2022, 10:49

Deutschland schafft sich (selbst) ab. Es wird immer absurder...
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Re: Tempo 50 innerorts - bald auch für Züge

Beitragvon Dieselpower » Fr 18. Feb 2022, 10:55

...und das in so ziemlich allen Bereichen! Angeführt von einer Gurkentruppe von Politikerdarstellern!
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Re: Tempo 50 innerorts - bald auch für Züge

Beitragvon Grauwacke » Fr 18. Feb 2022, 11:33

Nach meiner Wahrnehmung liegt das Problem in der Überpopulation unserer Spezies. Die Masse Mensch muss irgendwie versorgt werden und da wir es nicht mehr hinbekommen, die regionalen Bedürfnisse der Menschen durch dezentrale Produktionsstätten zu befriedigen, entstehen immer mehr und immer längere Transportketten. Das ist ein logistisch nicht mehr zu beherrschender Prozess, der längst aus dem Ruder gelaufen ist. Wenn ich noch an die siebziger Jahre denke, wo es in jedem Dorf einen Tante Emma Laden gab. Im Dorf meiner Mutter (Altwied) gab es einen Bäcker mit Lebensmitteln des täglichen Bedarfs, einen Metzger, mehrere kleine Landwirte, einen Friseur und einen kleinen Edeka Laden. Dort wohnten damals vielleicht insgesamt 150 Menschen. Alle Geschäfte haben regionale Erzeugnisse verkauft. Lediglich die exotischen Früchte, Haushalts- oder Kosmetikartikel wurden zugeliefert. Ansonsten stammte alles von den Landwirten der Region. Aber heute muss es ja frischer Ziegenkäse aus der Bretagne und fangfrischer Fisch von der Ostsee sein, der da im Frischeregal liegt. Und das ganze Jahr über muss es frische Erdbeeren geben. Warum gibt es Braunkohl der Wintersaison eigentlich nur in Niedersachsen? Man kann den auch hierzulande züchten und verkaufen. Und genau das macht uns kaputt. Nachts rollt dieser ganze Scheiß quer durch die Welt und was nicht rollt, fliegt über unsere Köpfe und berieselt uns mit Abgaspartikeln. Ich würde den Spruch "Deutschland schafft sich ab" nicht nur auf Deutschland beschränken. Die gesamte Menschheit schafft sich ab und ich hoffe, dass es nicht mehr allzu lange dauert und die Natur nach uns noch einmal eine Chance bekommt. Wir haben es hier jedenfalls verkackt.
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Re: Tempo 50 innerorts - bald auch für Züge

Beitragvon Horst Heinrich » Fr 18. Feb 2022, 13:27

Ich wurde in Gau-Algesheim an der linken Rheinstrecke groß, regelmäßig kamen wir auch nach Geisenheim, logisch, daß ich mich auch da als Eisenbahnenthusiast von klein auf an der Strecke regelmäßig auf die Lauer legte. Der Güterverkehr ist in der Tat enorm gewachsen, den Grund sehe ich ebenfalls genau in dem, was Dirk schreibt.
Der leidenschaftlich konsumierende Mensch hat jedes Maß verloren, die ungezügelten Bedürfnisse werden mit dem wirklichen Bedarf verwechselt und als vermeintliches Recht auf alles reklamiert.
Produktion, Dienstleister und Logistikbranche bedienen diesen Irrglauben nur allzu gerne, parallel boomt die Vernichtungsbranche von noch brauchbaren, aber nicht mehr frischen und chicen Dingen, getarnt als Recycling.
Unsere Kinder werden durch eine windige Animations- und Manipulationsmafia in den gedankenlosen Konsumrausch hineingetrieben und kennen gar nichts anderes mehr, am wenigsten Achtsamkeit und Wertschätzung für Lebewesen und Güter.
Ich denke auch, diese Gesellschaft hat sich überlebt!
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Re: Tempo 50 innerorts - bald auch für Züge

Beitragvon Bruchsal J-Stellwerk » Fr 18. Feb 2022, 15:14

Volle Zustimmun, Dirk!!!
Auch Danke an Horst Heinrich, für diese Ausführung.
Ja es gibt leider nur sehr sehr wenige Menschen, die noch irgend etwas zu schätzen wissen, früher war es eine ganz andere, eine Mensch und Umweltschonendere Lebensweise, auch wenn damals natürlich bei weitem nicht alles richtig gemacht wurde. Diese Lebensweisen hätte man verbessern sollen, aber das Gegenteil ist passiert! Es ufert alles vollkommen aus.
Es ist alles sehr traurig.

Lg

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Re: Tempo 50 innerorts - bald auch für Züge

Beitragvon Dieselpower » Sa 19. Feb 2022, 01:11

Und das schlimme ist, diese Zeilen sind allen zugänglich - und 80-90 % raffen es nicht, aber stellen uns, die wir das so sehen, in die ewiggestrige, fortschrittsfeindliche Ecke, weil sie zu blöd zum sehen, zum differenzieren und zum logischen Denken sind...
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Re: Tempo 50 innerorts - bald auch für Züge

Beitragvon Bruchsal J-Stellwerk » Sa 19. Feb 2022, 04:23

Sie sind zu arrogant und dekadent dafür....
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Re: Tempo 50 innerorts - bald auch für Züge

Beitragvon Grauwacke » Mo 21. Feb 2022, 17:56

Wir sind alle einer Meinung und das finde ich toll! Ein kleines Beispiel, wie ich die Welt sehe und in welcher Rolle ich mich auf diesem Planeten sehe:

Eben erblickte ich im starken Regen und Sturm einen kleinen gelben Wellensittich, der offenbar aus der Nachbarschaft entflogen war und völlig entkräftet gegenüber unseres Bahnhofs auf der alten Seitenrampe landete und sich unter einen Stein verkroch. Auf dem Bahnsteig standen Reisende, die das sehr wohl sahen, zumal der Vogel wirklich knallgelb war und sich vom Grau der Rampe abhob. Keiner war offenbar Willens, wenigstens dem Fahrdienstleiter einen Hinweis zu geben. Ohne zu zögern ging ich nach draußen, warf ein Handtuch über den Vogel, trug ihn hoch und tat ihn in einen Karton. Da ich ungefähr sah, von wo er angeflogen kam, telefonierte ich die Nachbarschaft ab, um herauszufinden, wem der Wellensittich gehörte. Leider vermisste niemand den Vogel aber unser Nachbar hat einen Nymphensittich im Käfig. Wir brachten den Wellensittich also dort hin und steckten ihn zusammen mit dem Nymphensittich in den Käfig. Sofort begann der Wellensittich zu singen und zu zwitschern und auch der Nymphensittich erwiderte das Gespräch unter Vögeln und dann rieben beide ihre Köpfe aneinander so, als hätten sie sich schon ewig gesucht und gefunden. Was für eine Freude, solch glückliche Tiere zu sehen.

Was ich damit sagen möchte? Ganz einfach: Wer auch nur das Leben eines Wasserflohs rettet, der rettet die ganze Welt. Und dieses Gefühl der Nächstenliebe und der Bereitschaft, in Not geratenen Lebewesen, egal welcher Gattung, zu helfen, ist uns größtenteils abhanden gekommen. Wir hätten den Wellensittich zur Not auch in das Tierheim nach Limburg gefahren, ganz egal. Dem armen Tierchen musste geholfen werden und wir haben geholfen. Jetzt geht es uns mindestens genauso gut, wie dem Vogel und unsere drei Kinder haben es gesehen und hoffentlich etwas dabei gelernt.

In diesem Sinne Euch allen noch einen schönen Tag.
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