Unter seiner Ägide wurden zunächst sechs Fahrzeuge angeschafft.
Die beiden rechten vorwiegend für Ausflugsfahrten, der linke, "Heringskischd" genannt für den Innenstadtbereich, die drei größeren für den Überlandverkehr.
Zusammen mit den Bussen der Reichsbahn und der Reichpost war hier die Grundlage für 60 Jahre busbasierten ÖPNV gelegt, der zunehmend auch die Bahn verdrängte.
Ich sehe hier vorwiegend Fahrzeuge der Firma Daimler, die erst 1926 mit Carl Benz fusionierte.
Daimler war mit dem ersten Niederrahmen-Bus 1925 aus Gaggenau ein ganz großer Wurf gelungen. Zuvor wurden Busse auf den LKW-Rahmen montiert, was den Einstieg hoch und beschwerlich machte.
Jetzt bin ich darauf gespannt, was Marcus zu ergänzen hat, weil ich seine Kompetenz in Sachen Nutzfahrzeuge sehr schätze
Szenenwechsel
Die neu erbaute und 1903 vollständig fertiggestellte Hunsrückbahn Langenlonsheim-Hermeskeil verband schon in den 1910er Jahren ab Hirschfeld ein Postbus mit der weltbekannten Weinstadt Traben-Trarbach, die seit 1883 Endpunkt der Strecke Pünderich–Traben-Trarbach war.
Die Verlängerung dieser Strecke in den Hunsrück machte Kopfzerbrechen.
Auf 15 km war ein Höhenunterschied von rund 350 Metern zu überwinden, die Trassenführung war Gegenstand vieler Differenzen, fast jede Gemeinde wollte "zum Zug" kommen, am Ende erstarb das Projekt.
Es bewahrheitete sich das alte Sprichwort "es recht zu machen jedermann ist eine Kunst, die niemand kann" und so gibt es zwischen Koblenz und Trier auf 108 Bahnkilometern nicht eine einzige Schienenverbindung in den Hunsrück.
Auch der Postbus Hirschfeld - Traben-Trarbach wurde schon in den 1950er Jahren eingestellt.
Auto und Mopped hatten ihm den Rang abgelaufen.
Bei dem Bus -eine Aufnahme von 1920- handelte sich um einen Opel 4-Zylinder mit 40 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h.
Das Fahrzeug hatte 14 Sitzplätze und immerhin schon eine elektrische Innenbeleuchtung.
Man beachte auch die Vollgummibereifung.
Praktisch, wegen der vielen Hufnägel, die damals noch auf den Straßen herumlagen, aber in Kombination mit Blattfedern...
Als ich zwischen 1985 und 1990 als studentischer Aushilfsbusfahrer zwischen Mainz, Alzey und Kirchheimbolanden unterwegs war, mit dem Magirus Saturn II, dem Büssing 14R, einem abgehalfterten Vehikel aus irgendeinem Stadtbusbestand -ich glaube Worms-oder dem Mercedes O 302 , tauchte ich auch in diese spezielle Szenerie näher ein und ich muß sagen: Wäre nicht meine akademische Laufbahn vorgezeichnet gewesen, ich hätte mich an diesen Job gewöhnen können.
Meinen letzten Bus, einen Daimler-Benz Citaro fuhr ich 2015, eine Fahrt mit Freunden im Rahmen einer Brauereibesichtigung.
Noch besitze ich die Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung in KOM (unbeschränkt)D, DE, D1, D1E
Jetzt müßte ich, um die Klassen zu erhalten, demnächst wieder zum "Medical" - aber, ich denke, nun ist Schluß.
Oder, Marcus, was meinst Du?
