Bernkastel 1962




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Bernkastel 1962

Beitragvon Horst Heinrich » Do 26. Mai 2022, 09:45

Bild

Stolz behauptet das einstige Jahrhundertbauwerk Moselbahn 1962 noch seinen Platz inmitten der Baumaßnahmen zur Umgestaltung des Bernkasteler Moselufers, aber die Tage des "Saufbähnchens" sind gezählt.
Die Erdarbeiten am Bahndamm weisen auf den Ausbau der Mose als Bundeswasserstraße hin, der 1966 beendet war und in dessen Folge auch die Bahn verschwand, weil sie der Entwicklung Bernkastels als Autotouristenstadt im Wege stand.
Heute steht da, wo der Triebwagen fuhr, das Riesenrad inmitten der Fahrzeuglawine.

Das Bahnhofsgebäude steht noch und beherbergt heute ein Gasthaus.
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Re: Bernkastel 1962

Beitragvon Dieselpower » Do 26. Mai 2022, 10:26

Bis auf die baustellenbedingte Mondlandschaft eine wunderbar beschauliche Szenerie, da möchte man am liebsten in eine Zeitmaschine einsteigen, und gleich dieser irren heutigen Welt in eine entschleunigte, sorgenärmere Zeit entfliehen.
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
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Re: Bernkastel 1962

Beitragvon Heiner Neumann » Do 26. Mai 2022, 11:11

@ Dieselpower:
Darf ich mitkommen?

Gruß

Heiner
Wenn Du ein Licht am Ende des Tunnels siehst, bete, dass es kein Zug ist :shock: !!!

Vertraue nur Deinem eigenen Hintern - denn nur er steht immer hinter dir!
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Re: Bernkastel 1962

Beitragvon Dieselpower » Do 26. Mai 2022, 12:35

Jeder, der will, darf gerne mitkommen...raus aus dieser Spirale des Irrsinns...!
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
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Re: Bernkastel 1962

Beitragvon Grauwacke » Do 26. Mai 2022, 18:38

Bin auch dabei...
Rettet Leben, welches ohne den Rettungsdienst nie in Gefahr gewesen wäre!
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Re: Bernkastel 1962

Beitragvon Horst Heinrich » Fr 27. Mai 2022, 23:06

Der Irrsinn, dem wir uns unterwerfen, und den wir als Opfer beklagen, obwohl die Opfer Täter sind, findet statt, weil sich jeder gegen seine Überzeugung dem Irrsinn hingibt. Weil er Visionen und Planungen nachhängt, die überholt sind. Vier Menschlein brauchen keinen Wohnraum von 300qm, keiner braucht einen Kühlschrank, erst recht braucht keiner ein Auto für mehr als 2000 Euro und auch die Fjällräven Übergangsjacke für 299 Euro braucht keiner, der mal am Sonntag vom Wanderparkplatz zum Biergarten "wandert".

Zu unterscheiden zwischen Bedürfnis und Bedarf, das war die hohe Kunst zu Zeiten der obigen Aufnahme. Und der nachdenkende Zeitgenosse, der übrigens mehr schuf, als er verzehrte, (heute ist es umgekehrt) beherrschte diese Tugend. Dementsprechend gestaltete er seinen Tagesablauf, konnte in seinen Heimweg per Bahn von der Arbeit noch einen Schoppen einflechten, weil keine Macht der Welt ihn noch um 21.30 Uhr in einen Discounter gezwungen hätte.

55 Sorten Wurst in der Theke bestehend aus Abfall hat er nicht gebraucht, stattdessen 6 Sorten Wurst bestehend aus Wurst, der DKW am rechten Bildrand wurde bestaunt, aber man hätte sich wegen ihm nie verschuldet, nur um von oberflächlichen Menschen bewundert zu werden, der Angler am linken Bildrand hat an einem Weidenstock eine Wurstkordel mit Haken befestigt, um einen Fisch für das Abendessen zu fangen, er brauchte nicht aus Steckruten; Teleskopruten, Reiseruten, Forellenruten, Federruten, Trigger-/ Castingruten etc. für 190 Euro aufwärts auswählen um sich glauben zu machen, er betreibe -mit Bierdose in der linken und Rute in der rechten Hand sowie sitzend auf einem bequemen Campingstuhl einen Sport- , viele Kinder lernten in der Mosel schwimmen, sie sprangen hinein und zappelten ums Überleben, bis es klappte, heute können 90 % der 10jährigen nicht schwimmen, weil die Freibäder kosten-, personal-, corona-oder technikbedingt geschlossen haben und die Berufsmütter dieser Welt einstimmig entschieden haben, daß schwimmen in der Mosel gefährlich für die Gesundheit ist.

Ach ja, der Ford FK 1000 am Bahnhof... kein Reisemobil für den 75-jährigen Aktivopa mit friedhofsgrauem Althippie-Zopf und dem verpaßten Traum von flauer Pauer, sondern Arbeitsmittel für den mithelfenden Seniorwinzer -Weinstock statt Woodstock-

Irrsinn? Stell Dir vor, es ist Irrsinn und keiner macht mit.
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Re: Bernkastel 1962

Beitragvon Rolf » Sa 28. Mai 2022, 09:25

Ein eindrucksvolles Foto. Die Moselbahn mit ihrem einzigartigen Streckenverlauf ist und bleibt ein Faszinosum. Dass viele Bernkasteler die Stilllegung der Bahn durchaus begrüßten, wie mir Zeitzeugen berichteten, kann man aus dem Bild aber auch ableiten. Die Bahn hat den Zugang zum Fluss behindert, wie es andernorts an Rhein und Mosel bis heute beklagt wird, und da war wohl mancher froh, die Bahn verschwinden zu sehen. Schade!
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