Das Rad und Schiene Forum

[Horst Heinrich]

Nach der verheerenden Bombardierung des Bf Bingerbrück zieht ein GI im Frühjahr 1945 neue Behelfstelefonleitungen. Die Ruine Ehrenfels im Hintergrund blickt hier auf ein wahres Trümmerfeld. 95% des Bahnbetriebes war blockiert.

[Rolf]

Sehr intessant. Mein Vater war 1945 bei Kriegsende in einem der Rheinwiesen-Kriegsgefangenenlager in der Nähe festgesetzt, war als Eisenbahner aber einer der ersten, die unmittelbar nach Kriegsende entlassen wurden. Die Alliierten hatten wohl wenig Lust, die Technik der Bahn selbst instandzusetzen und haben das ganz schnell wieder die Deutschen selbst machen lassen. Er berichtete ferner, dass in unserer Heimat am Niederrhein, wo die Briten die Besatzung stellten, britische Pioniere einfach ein vieladriges Kabel als Ersatz für die zerstörten überirdischen Telegrafenleitungen neben die Strecke gelegt hatten. Die wurden in der Not der damaligen Zeit allerdings auch gerne geklaut. Mein Onkel, der 14 Jahre jüngere Bruder meines Vaters, berichtete dazu, dass die Kabel in der benötigten Länge über die Schienen gelegt wurden, damit die Züge die dicken Kabel bei der Überfahrt durchtrennen und man die Stücke dann mitnehmen konnte. Die Briten waren wohl ziemlich sauer wegen dieser Selbstbedienung und haben dann notgedrungen überall Wachposten aufgestellt und den Deutschen gedroht, den Verkehr und die Versorgung notfalls ganz einzustellen. Was für eine schlimme Zeit!

[Horst Heinrich]

Bei Drehscheibe online wurden weitere historische Bilder von Bingerbrück und den Bahnanlagen veröffentlicht. Sehr sehenswert!

https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 7,10448616

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