Im Jahre 1978 wurden rund um Bingen zahlreiche Rationalisierungsmaßnahmen vollzogen.
In Bingen-Gaulsheim verschwand neben den besetzten Posten 16, 15 und 14 die Blockstelle Wasserwerk, der besetzte und mit einem mechanischen Stellwerk ausgestattete Bahnhof wurde zu einem Haltepunkt zurückgebaut und zwischen Bingen-Stadt und Gau-Algesheim wurde Selbstblock eingerichtet, der vom Fdl Gau-Algesheim überwacht wurde.
So wurden 18 Vollzeitarbeitsplätze praktisch im Handumdrehen gestrichen.
Die Fdl traf das nicht so hart, sie waren in der Regel auf allen Stellwerken rund um Bingen geprüft und auch meist mit einem Auto motorisiert.
Die Gaulsheimer Schrankenwärter hingegen hatten meist nur ein Fahrrad und kamen aus den Nachbardörfern. Für sie gab es keinen adäquaten Ersatzarbeitsplatz in der Nähe, was teils weite Wege zur neuen Arbeitsstelle bedeutete.
Diesen Umbau der Leit- und Sicherungstechnik nutzte die DB dann noch dazu, die beiden Hauptgleise zu erneuern.
Das Bild zeigt die in Bingerbrück beheimatete 260 926, die normalerweise hauptsächlich im Nahgüterverkehr eingesetzt war im Bauzugdienst vor der Kulisse der Hindenburgbrücke.
Die beiden rechten Gleise dienen der Rheinstrecke, das mittlere ist das Anschlußgleis der Bahnschwellenfabrik Richtberg und links hinten schwenkt die Strecke Bingen-Alzey-Worms ab ins Rheinhessische.
Im Vordergrund sehen wir das bereits arg gerupfte mechanische Vorsignal aus Richtung Bingen-Stadt, das gerade abgebaut wird.