Bingerbrück im Mondenschein 1902




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Bingerbrück im Mondenschein 1902

Beitragvon Horst Heinrich » So 19. Mär 2023, 15:44

Am großherzoglich-badischen Hof hatte sich zum Ende des 19.Jahrhunderts Edmund von König aus Heidelberg einen Namen als Fotograph besonderer Stimmungen gemacht. Unter anderem experimentierte er mit langen Belichtungszeiten. Hierbei entstanden sagenhafte Aufnahmen wie diese.

Als Standort wählte er die sogenannte Rossel auf dem Niederwald.

Auf dem markanten Bergrücken, auf dem 1883 das Niedewalddenkmal gebaut wurde, ließ der Kurmainzer Geheimrat Johann Friedrich Carl Maximilian Graf von Ostein ab 1763 ein Jagdschloß nebst zahlreichen baulichen und botanischen Attraktionen im Stile englischer Schloßgärten errichten.

Die Rossel war nach dem dichten Wald der praktisch plötzlich auftauchende "Lichtblick mit Weitblick". Das Gebäude der Rossel ist zweistöckig. Das Obergeschoß ist eine Aussichtsplattform, im Erdgeschoß befand sich noch in den 1970er Jahren ein kleiner Weinausschank, den Ludwig Strickler betrieb, der beim Aufsammeln von amrerikanischen Phosphorgranaten als Kind in den Weinbergen 1945 beide Hände verloren hatte. Seine beiden Handprothesen erlaubten ihm aber recht gut seine Tätigkeit.

Auf dem Bild von 1902 sieht man sehr schön rechts der Nahemündung den schon damals sehr großen und später beständig erweiterten Bahnhof Bingerbrück sowie das rheinhessische Hinterland bis zum Donnersberg.
Im Vordergrund rechtsrheinisch die damals noch recht gut erhaltene Zollburg "Ehrenfels". die man in den folgenden 60 Jahren regelrecht verfallen ließ - für mich unverständlich.

Bild
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Re: Bingerbrück im Mondenschein 1902

Beitragvon Horst Heinrich » So 19. Mär 2023, 20:19

Horst Heinrich hat geschrieben:Am großherzoglich-badischen Hof hatte sich zum Ende des 19.Jahrhunderts Edmund von König aus Heidelberg einen Namen als Fotograph besonderer Stimmungen gemacht. Unter anderem experimentierte er mit langen Belichtungszeiten. Hierbei entstanden sagenhafte Aufnahmen wie diese.

Als Standort wählte er die sogenannte Rossel auf dem Niederwald.

Auf dem markanten Bergrücken, auf dem 1883 das Niedewalddenkmal gebaut wurde, ließ der Kurmainzer Geheimrat Johann Friedrich Carl Maximilian Graf von Ostein ab 1763 ein Jagdschloß nebst zahlreichen baulichen und botanischen Attraktionen im Stile englischer Schloßgärten errichten.

Die Rossel war nach dem dichten Wald der praktisch plötzlich auftauchende "Lichtblick mit Weitblick". Das Gebäude der Rossel ist zweistöckig. Das Obergeschoß ist eine Aussichtsplattform, im Erdgeschoß befand sich noch in den 1970er Jahren ein kleiner Weinausschank, den Ludwig Strickler betrieb, der beim Aufsammeln von amrerikanischen Phosphorgranaten als Kind in den Weinbergen 1945 beide Hände verloren hatte. Seine beiden Handprothesen erlaubten ihm aber recht gut seine Tätigkeit. Als Kind war ich etwas irritiert von diesem Anblick, den aber meine Eltern aber durch eine sorgsame Erklärung entkräften konnten.
Heutige Eltern erklären nichts mehr, sie lassen ihr Kind von Kollegen gegen Traumata behandeln.

Auf dem Bild von 1902 sieht man sehr schön rechts der Nahemündung den schon damals sehr großen und später beständig erweiterten Bahnhof Bingerbrück sowie das rheinhessische Hinterland bis zum Donnersberg.
Im Vordergrund rechtsrheinisch die damals noch recht gut erhaltene Zollburg "Ehrenfels". die man in den folgenden 60 Jahren regelrecht verfallen ließ - für mich unverständlich.

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Re: Bingerbrück im Mondenschein 1902

Beitragvon Dieselpower » So 19. Mär 2023, 20:50

Hallo Horst,

"Sagenhaft" ist eine sehr treffende Vokabel, mir fiele noch "mystisch" ein....

Danke fürs Zeigen!
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