Der Frankfurter Hauptbahnhof 1962




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Der Frankfurter Hauptbahnhof 1962

Beitragvon Horst Heinrich » Mo 10. Jan 2022, 19:45

Die Gesellschaft im 21.Jahrhundert: Bei vielen nichts anderes als das Fortleben des prähistorischen Menschen unter der dünnen Schale der Zivilisation.
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Re: Der Frankfurter Hauptbahnhof 1962

Beitragvon Rolf » Mi 12. Jan 2022, 19:14

Vielen Dank für den Filmtipp. Ein spannendes Dokument, das auch den Zeitgeist deutlich widerspiegelt. Die Luftverschmutzung war damals offensichtlich ein großes Thema und die Aussicht, die Dampfer bis 1970 los zu werden, war offenbar eine Verheißung (während dem heutigen Betrachter das Herz aufgeht). Wenn ich allerdings an die Drecksluft im Ruhrgebiet Mitte der 70er Jahre denke, an die ich mich noch gut erinnere, weil ich als junger Niederrheiner oft in Duisburg war, um noch Nachschub für meine Rokal-Modellbahn zu bekommen, dann kann ich die damalige Stimmung gut nachvollziehen.
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Re: Der Frankfurter Hauptbahnhof 1962

Beitragvon Horst Heinrich » Do 13. Jan 2022, 21:07

Rolf hat geschrieben:Vielen Dank für den Filmtipp. Ein spannendes Dokument, das auch den Zeitgeist deutlich widerspiegelt. Die Luftverschmutzung war damals offensichtlich ein großes Thema und die Aussicht, die Dampfer bis 1970 los zu werden, war offenbar eine Verheißung (während dem heutigen Betrachter das Herz aufgeht). Wenn ich allerdings an die Drecksluft im Ruhrgebiet Mitte der 70er Jahre denke, an die ich mich noch gut erinnere, weil ich als junger Niederrheiner oft in Duisburg war, um noch Nachschub für meine Rokal-Modellbahn zu bekommen, dann kann ich die damalige Stimmung gut nachvollziehen.

Wir hatten damals Verwandte in Remscheid. Luft und Raum waren ganz klar der Industrie, dem "Immer voran!" untergeordnet. Als Landei fiel mir auf, daß alles dunstig und grau war, richtig durchatmen konnte man nicht, ohne husten zu müssen. Doch die Erwachsenen wollten auch nicht auf ihre 60 Reval täglich verzichten, also die Ursache der fortschreitenden Dyspnoe konnte nie genau eingegrenzt werden. Ohne Aussicht, der Tristesse entfliehen zu können, flüchtete sich die Familie von Tante Gisela in eine Gelsenkirchener Barock-Idylle mit Bier, Schnaps und Zaretten - ganz in Jürgen von Manger-Manier. Und alle starben früh. Aber leidlich zufrieden.
Wenn ich dann, wieder zuhause, einen Dampfzug von Gau-Algesheim nach Idar-Oberstein bewundern durfte, wie er in der Anfahrtphase die ausgehängte Wäsche vom Bahnwärter Gassner am Posten 20 versaute (eine ölgefeuerte 23er) waren mir Umwelt und Frau Gassner egal - und kaum war der Zug gen Ockenheim entschwunden, wehte wieder ein frisches Lüftlein. Lieber Dampflok als Remscheid, aber Dampflok und Remscheid, das wäre dann vielleicht doch etwas viel gewesen.
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