Grenzbahnhof Münster am Stein




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Grenzbahnhof Münster am Stein

Beitragvon Horst Heinrich » Di 23. Jun 2020, 12:19

Direkt hinter dem Bahnhof Münster am Stein verlief bis 1945 die preußisch-bayerische Grenze.
Der nächste Bahnhof, Ebernburg, lag schon in Bayern.

Ich weiß nicht, wer stolzer war, ein bayerischer Bahnbeamter oder ein preußischer, jedenfalls hielten die meisten treu zu ihrem Vaterland. Doch mit etwas unterschiedlicher Ausprägung.

Der bayerische Beamte verehrte seinen König bzw. den seit 1886 eingesetzten Prinzregenten Luitpold wegen seiner friedfertigen Güte, ein Mann mit äußerst hoher Popularität, der vom Volk geliebt wurde, der preußische Beamte liebte seinen König eher weniger, er fürchtete ihn und respektierte ihn, der ganze Apparat war eine starke Oben-Unten-Hierarchie.

Bayern war ein altes, gewachsenes und territorial kaum verändertes Königreich, das seit dem 6.Jahrhundert bestand, das Königreich Preußen, fast 1300 Jahre jünger, hatte keine ähnlich gewachsene Identität( "Mir san mir").

Das Bild von 1910 zeigt das Personal des Bahnhofes Münster am Stein.

Bild
Die Gesellschaft im 21.Jahrhundert: Bei vielen nichts anderes als das Fortleben des prähistorischen Menschen unter der dünnen Schale der Zivilisation.
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Re: Grenzbahnhof Münster am Stein

Beitragvon Melander » Mi 24. Jun 2020, 18:46

Hallo Horst Heinrich,

die Erhebung beider Kurfürstentümer zum Königreich, hat aus unterschielichen Gründen, in beiden Fällen einen leichten Haute Gout.
Tatsächlich ist Preußen sogar das ältere.
Und territorial haben beide ihre typisch deutsche, durchaus wilde Geschichte.

Das nur als Anmerkung. Deine regionalhistorischen Beiträge gefallen mir aber sehr gut, bitte mehr davon

MfG

Daniel
Melander
 

Re: Grenzbahnhof Münster am Stein

Beitragvon Horst Heinrich » Do 25. Jun 2020, 10:19

Melander hat geschrieben:Hallo Horst Heinrich,

die Erhebung beider Kurfürstentümer zum Königreich, hat aus unterschielichen Gründen, in beiden Fällen einen leichten Haute Gout.
Tatsächlich ist Preußen sogar das ältere.
Und territorial haben beide ihre typisch deutsche, durchaus wilde Geschichte.

Das nur als Anmerkung. Deine regionalhistorischen Beiträge gefallen mir aber sehr gut, bitte mehr davon

MfG

Daniel

Hallo Daniel, ich danke Dir für Deine fundierten Anmerkungen und ich darf versichern, weitere, regionalhistorische Beiträge werden folgen.
Als Grenzgänger zwischen drei Jahrhunderten (die Großeltern, bei denen ich mit groß geworden bin, wurden ins 19.Jahrhundert hineingeboren, die Eltern haben das 20. mitgeprägt, nun sind wir im 21.) zudem noch aufgewachsen in einer bewegten Region (Rheinhessen-Pfalz) kommt man um Geschichte nicht herum.

LG Horst
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Re: Grenzbahnhof Münster am Stein

Beitragvon Horst Heinrich » Do 25. Jun 2020, 10:37

Horst Heinrich hat geschrieben:
Melander hat geschrieben:Hallo Horst Heinrich,

die Erhebung beider Kurfürstentümer zum Königreich, hat aus unterschielichen Gründen, in beiden Fällen einen leichten Haute Gout.
Tatsächlich ist Preußen sogar das ältere.
Und territorial haben beide ihre typisch deutsche, durchaus wilde Geschichte.

Das nur als Anmerkung. Deine regionalhistorischen Beiträge gefallen mir aber sehr gut, bitte mehr davon

MfG

Daniel



Hallo Daniel, ich danke Dir für Deine fundierten Anmerkungen.

Ich setze -historisch freilich nicht unumstritten- die "Geburt" Bayerns als Königreich in die Zeit Tassilos, als die Karolinger als "Könige von Bayern" aufgetreten sind. Ludwig II hat anläßlich seiner Begegnung mit Bismarck am "Vorabend" des 1866er Krieges gesagt: "Herr von Bismarck, ich bin zum König gesetzt über ein über 1000 Jahre altes Reich und ich halte es für meine Pflicht, Bayerns Frieden und Wohlstand zu erhalten und zu mehren".

Er wollte zudem nicht, daß Bayern nach der Proklamation des Kaiserreichs in einer "preußischen Provinz" aufgeht und in einen Krieg mit Österreich wollte er schon gar nicht.
Aber das nur nebenbei, gleichfalls als Anmerkung.

Ich darf versichern, weitere, regionalhistorische Beiträge werden folgen.
Als Grenzgänger zwischen drei Jahrhunderten (die Großeltern, bei denen ich mit groß geworden bin, wurden ins 19.Jahrhundert hineingeboren, die Eltern haben das 20. mitgeprägt, nun sind wir im 21.) zudem noch aufgewachsen in einer bewegten Region (Rheinhessen-Pfalz) kommt man um Geschichte nicht herum.

LG Horst
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