Ja, ihr Leut', vielen Dank für eure Rückmeldungen, wir atmen den gleichen "spirit", das bemerke ich immer wieder.
Dirk, das mit dem Büchenbeurener Stellwerk hat mir Willi Seckler 2008 erzählt, als ich ihn nebst Gattin mit dem VT 98 von Büchenbeuren abholen durfte. Willi Seckler war der letzte Bahnhofsvorsteher von Büchenbeuren und -man glaubt es kaum, er hatte es in 50 Dienstjahren nicht geschafft, mal mit Frau über das berühmte Hoxeler Viadukt zu fahren.
Über die Eröffnung des Dr-Stellwerks wurde sogar 1962 in der Hunsrück-Zeitung berichtet.
Auf dem nachfolgenden Bild vom Frühjahr 1976 ist sehr schön die Weiche zum Hahn zu sehen ohne Drahtzug. Mann kann erahnen, daß die neue Stellwerkstechnik in Betrieb war.
Hier sehen wir Willi Secklers VW 1600 unter dem Dach des Stellwerksanbaus. Da Willi Seckler auch noch vertretungsweise in Hirschfeld, Hochscheid oder Sohren Dienst tat, mußte er ja vor dem ersten Zug das Stellwerk besetzt haben. Ohne eigene Motorisierung wäre das nur schwerlich gegangen. Ein Bundesbahnhauptsekretär hätte sich aber auch 1976 nicht unbedingt einen so schnittigen Wagen leisten können... hier aber war es möglich.
Secklers bewohnten damals die erste Etage des Bahnhofes - für 140 Mark warm...
Neben vielen Schülern und "gewöhnlichen Reisenden" nach Morbach und Simmern nutzen auch besonders interessante Leute die letzten Züge, so etwa der Büchenbeurener Zahnarzt Christian Krönig. Er hatte 1972 hier eine Praxis eröffnet und fuhr immer freitags vom Hunsrück nach Mainz um am Wochenende in der Zahnklinik seine Dissertation zu "basteln". Auto und Motorrad ließ er stets stehen, die zweieinhalb Stunden Zugfahrt nebst zweimaligem Umsteigen nutzte er gerne zum Literaturstudium und zum entspannten Reisen, noch heute schwärmt er davon.
Die Gesellschaft im 21.Jahrhundert: Bei vielen nichts anderes als das Fortleben des prähistorischen Menschen unter der dünnen Schale der Zivilisation.