Der Plan, die beiden Städte Mainz (Großherzogtum Hessen-Darmstadt) und Kaiserslautern (bayerische Rheinpfalz) direkt zu verbinden, reicht zurück bis in die 1840er Jahre.
Doch erst 1874 wurde das entscheidende Stück Alzey-Marnheim (mit Anschluß an die Zellertalbahn)vollendet.
Hinter Kirchheimbolanden, im bayerischen Teil, sorgte ein 230 Meter langes kühnes Viadukt aus Stahl über den Fluß Pfrimm für Aufsehen, so etwas hatte man in der Region bisher noch nicht gesehen.
Die Strecke war sehr gut frequentiert und hatte die Klassifizierung einer Hauptbahn.
Am 20.März 1945 sprengte die deutsche Wehrmacht das Viadukt angesichts vorrückender amerikanischer Truppen, ein völlig sinnloses Unterfangen, denn die Amerikaner hatten leistungsfähige Räderfahrzeuge und brauchten keine Eisenbahnbrücken für ihren Vormarsch.
Nach dem Krieg scheiterte der Wiederaufbau zunächst an den hohen Kosten, dann an der zurückgehenden Nachfrage, die Strecke Alzey-Kirchheimbolanden wurde bereits 1951 im Personenverkehr stillgelegt.
Heute steht noch der nördliche Steinbogen des Viadukts wie ein Mahnmal in der rheinhessischen Flur.
Zwischen Alzey und Kirchheimbolanden wird auf der "Donnersbergbahn" heute moderner SPNV betrieben. Die 1999 vollzogene Reaktivierung war und ist ein Erfolgsmodell. Alle Anliegergemeinden haben davon profitiert.
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