LINK zu DSO - Westerwald mit 65ern und 50ern - 1966




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LINK zu DSO - Westerwald mit 65ern und 50ern - 1966

Beitragvon Knipser1 » Do 10. Dez 2020, 12:59

https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 17,9541634

ein beeindruckendes Zeitdokument, nicht zuletzt wegen des Stellwerks in Frickhofen!
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Re: LINK zu DSO - Westerwald mit 65ern und 50ern - 1966

Beitragvon Dieselpower » Do 10. Dez 2020, 15:54

Da warst Du schneller als ich, ich wollte es auch noch verlinken - hochinteressant!
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Re: LINK zu DSO - Westerwald mit 65ern und 50ern - 1966

Beitragvon Knipser1 » Do 10. Dez 2020, 16:24

Dieselpower hat geschrieben:Da warst Du schneller als ich, ich wollte es auch noch verlinken - hochinteressant!



Ja, finde ich auch - alleine das Jahr 1966 ist schon Besonders - da waren noch nicht so viele Fotografen unterwegs, viele der "üblichen Verdächtigen" haben ja erst so ab 1970 losgelegt....
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Re: LINK zu DSO - Westerwald mit 65ern und 50ern - 1966

Beitragvon Grauwacke » Do 10. Dez 2020, 22:27

Absolute Hammerbilder. Sie zeigen aber auch aus betrieblicher so Einiges Interessantes für die Stellwerker unter uns. Das damalige Stellwerk in Frickhofen war ein reines Wärterstellwerk. Der Fahrdienstleiter befand sich analog Hadamar im Hauptgebäude und bediente eine reine sog. Befehlsstelle. D. h. er regelte nur die Zugfolge, führte mit den benachbarten Fahrdienstleitern in Wilsenroth und Niederzeuzheim die Zugmeldegespräche und gab die Stellbefehle für die Zugfahrstraßen an den Weichenwärter auf dem Stellwerk. Der Weichenwärter übernahm hingegen das Rangiergeschäft, d. h. das Bereitstellen und Abholen von Wagen in den bzw. aus dem Anschluss Dolerit-Basalt oder in das bzw. aus dem Freiladegleis in eigener Regie. Da es zum damaligen Zeitpunkt auf den Nebenbahnen auch im Westen noch kaum einen Streckenblock gab, verfügte Frickhofen folglich über keine Ausfahrsignale. Die Zustimmung zur Abfahrt erteilte der Fahrdienstleiter mit dem Befehlsstab (Signal Zp 9). Der Schrankenwärter am Bahnhofskopf Richtung Niederzeuzheim wurde über eine technische Einrichtung aus dem Stellwerk heraus aufgefordert, die Schranken zu schließen. Über eine sog. Mitwirktaste quittierte er den gesicherten Bahnübergang und der Fahrdienstleiter hob die Kelle. Züge aus Richtung Niederzeuzheim befuhren eine Zugeinwirkstelle und lösten beim Schrankenwärter den sog. Anrückmelder aus. Nun hatte der Wärter genügend Zeit zum Schließen der Schranken. Das Einfahrsignal bediente der Weichenwärter unabhängig vom Schrankenschließen. Weiterhin ist interessant, über wie viele Gleise der Bahnhof seinerzeit verfügte und dass es sogar eine doppelte Kreuzungsweiche auf dem Bahnhofskopf Richtung Niederzeuzheim gab. Für die Freaks unter uns sei gesagt, dass Frickhofen über ein mechanisches Stellwerk der Bauform Willmann aus dem Jahre 1908 verfügte. Anfang der 1970iger Jahre, mit der Nachrüstung des Streckenblocks als Lehre aus den schweren Zugzusammenstößen in Unnau-Korb am 31.12.1970 und in Dahlerau im Bergischen Land kurz zuvor, erhielt Frickhofen dann ein elektromechanisches Stellwerk, Bauform E 43 mit Form-Ausfahr- und Form-Einfahrsignalen sowie einen nichtselbsttätigen Streckenblock der Bauform Trägerfrenquenzblock 71 in Richtung Wilsenroth und Niederzeuzheim. Diese von Siemens Anfang der 1970iger Jahre entwickelte modernere Bauform des nichtselbsttätigen Streckenblocks für Nebenbahnen wurde seinerzeit von Hadamar aus bis einschließlich Langenhahn eingebaut. Ab 1980 ging es damit dann weiter bis Hachenburg. Dies geschah im Zuge des Einbaus eines E 43 Stellwerks im Bahnhof Erbach/Ww. im Jahre 1980. Bis dato verfügte auch dieser Bahnhof über keine Ausfahrsignale, wohl aber noch über 2 Endstellwerke auf beiden Bahnhofsköpfen. Ab Hachenburg bis nach Altenkirchen gab es hingegen bereits wesentlich früher einen Streckenblock als sog. Felderblock (auch Kurbelblock genannt, wegen der Bedienung eines Kurbelinduktors zur Erzeugung des Blockstroms). Nun aber noch einmal nach Frickhofen: Im Jahre 2007 verlor Frickhofen dann sein Stellwerk und der Bahnhof wurde bis auf ein Hauptgleis seiner weiteren Gleise beraubt und zu einen Haltepunkt zurückgestuft. Das kleine E 43 Stellwerk konnte jedoch vor Ort gerettet werden und steht nun im Museum des benachbarten Bahnhofs Wilsenroth. So endete die Ära des einst so stolzen Bahnhofs Frickhofen. Das separate Stellwerk wurde bereits Anfang der 1970iger Jahre abgerissen und das Empfangsgebäude beherbergt seit seinem Verkauf im Jahre 2014 eine Arztpraxis. Es ist im historischen Zustand unter Begleitung des Denkmalschutzes Limburg vorbildlich saniert worden, was nicht zuletzt dem Engagement von Manfred Weber vom Denkmalamt Limburg zu verdanken ist.
Rettet Leben, welches ohne den Rettungsdienst nie in Gefahr gewesen wäre!
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Re: LINK zu DSO - Westerwald mit 65ern und 50ern - 1966

Beitragvon Horst Heinrich » Do 10. Dez 2020, 23:34

Dieser Thread allein zeigt wieder einmal den besonderen Wert dieses Forums. Welch eine Kompetenz sich hier trifft!
Die Gesellschaft im 21.Jahrhundert: Bei vielen nichts anderes als das Fortleben des prähistorischen Menschen unter der dünnen Schale der Zivilisation.
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Re: LINK zu DSO - Westerwald mit 65ern und 50ern - 1966

Beitragvon Dieselpower » Sa 12. Dez 2020, 13:37

Noch ein Bißchen in ein wenig jüngerer Vergangenheit schwelgen?
Günter Tscharn war so nett, noch mal in seinem Westerwaldalbum der Jahre 1979 und 1987 zu blättern - unbedingt sehenswert, wie immer!

http://www.forum.hunsrueckquerbahn.de/v ... 31&t=55138
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