Straßenbahn und Oberleitungsbusse in Idar-Oberstein




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Straßenbahn und Oberleitungsbusse in Idar-Oberstein

Beitragvon Horst Heinrich » Sa 20. Jun 2020, 09:06

1899 wurde die Oberstein-Idarer-Elektrizitäts AG gegründet.

Die beiden Orte waren noch nicht zur Stadt vereinigt, arbeiteten aber in vielen Bereichen schon zusammen so auch mit der Gründung der AG.

Deren Betriebszweck waren Bau und Betrieb eines Elektrizitätswerkes sowie einer elektrischen Straßenbahn zwischen den beiden Orten.
Am 19.Oktober 1899 wurde die 3,8km lange Strecke in Betrieb genommen. 352000 Fahrgäste hatte die Bahn im ersten Betriebsjahr, 1951 wurde fast die 2- Millionen-Marke erreicht.
Über die Haupt- und zahlreichen Anschlußgleise wurden auch viele Güter befördert.

Anfang der 1950er Jahre zeichnete sich das Ende des Betriebes ab, denn die 50 Jahre alten Fahrzeuge und Anlagen waren stark sanierungsbedürftig, außerdem fuhr die Bahn in weiten Teilen der Stadt linksseitig, was den immer mehr zunehmenden Individualverkehr behinderte.
Am 29.7.1956 wurde der Betrieb eingestellt.

Zum Einsatz kamen nun elektrische Oberleitungsbusse mit Henschel-Fahrgestell und Kässbohrer und Ludewig-Aufbauten.

Im Kriegsjahr 1916:
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1930 kehrte nach Jahren der Inflation und Weltwirtschaftskrise wieder etwas mehr Wohlstand in Idar-Oberstein ein.
Die Fahrgastzahlen erreichten die Millionen-Marke.

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Auf den zweigleisigen Abschnitten wurde der Begegnungsverkehr abgewickelt.

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Am letzten Betriebstag 1956

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Begegnung im Sommer 1956: Straßenbahn und Oberleitungsbus.

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Aber am 11.Mai 1969 war auch dieses Verkehrsmittel schon wieder Geschichte und es kamen Busse mit Verbrennungsmotor.
Die Gesellschaft im 21.Jahrhundert: Bei vielen nichts anderes als das Fortleben des prähistorischen Menschen unter der dünnen Schale der Zivilisation.
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Re: Straßenbahn und Oberleitungsbusse in Idar-Oberstein

Beitragvon 185ziger » Sa 20. Jun 2020, 09:21

Hallo Horst,

wieder ein sehr toller Beitrag von dir.... Bei uns in Siegen gab es ja auch O-Busse bis diese auch letztendlich abgelöst wurden.
Generell könnte sich so manche Stadt heute die Finger danach lecken, wenn sie noch eine solche Infrastruktur hätten...

In Siegen war es so das es zuerst die Straßenbahn gab, welche dann von den O-Bussen abgelöst wurde...
Ich verlinke mal frech zu dieser https://www.siegerlandbahn.de/der-bahnbau-im-siegerland-nach-1861/strassenbahn/ welchen einen kleinen Einblick zu der Straßenbahn in Siegen gibt.
185ziger
 

Re: Straßenbahn und Oberleitungsbusse in Idar-Oberstein

Beitragvon Horst Heinrich » Sa 20. Jun 2020, 17:19

185ziger hat geschrieben:Hallo Horst,

wieder ein sehr toller Beitrag von dir.... Bei uns in Siegen gab es ja auch O-Busse bis diese auch letztendlich abgelöst wurden.
Generell könnte sich so manche Stadt heute die Finger danach lecken, wenn sie noch eine solche Infrastruktur hätten...

In Siegen war es so das es zuerst die Straßenbahn gab, welche dann von den O-Bussen abgelöst wurde...
Ich verlinke mal frech zu dieser https://www.siegerlandbahn.de/der-bahnbau-im-siegerland-nach-1861/strassenbahn/ welchen einen kleinen Einblick zu der Straßenbahn in Siegen gibt.


Lieber Jean-Pierre,
danke für Deinen Link, alles sehr sehr interessant.
Bei der Fragestellung O-Bus und Straßenbahn bin ich etwas gespalten angesichts der Frage: Wo kommt der Strom her her? Heute angesichts globaler
Konzernverflechtungen nicht sofort überschaubar. Und am Ende wird ein umweltfreundliches Verkehrsmittel zum Etikettenschwindel.
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Re: Straßenbahn und Oberleitungsbusse in Idar-Oberstein

Beitragvon 185ziger » Fr 26. Jun 2020, 12:23

Nun möchten wir jetzt nicht über Etikettenschwindel diskutieren. Aber zur damaligen Zeit wurde der Strom vor Ort mittels Kohlenkraftwerk produziert.
Ich meine halt generell die Infrastruktur, selbst wenn nur Gleisanlagen erhalten geblieben wären, stände einer Reaktivierung weniger im Wege, als wenn alles
neu trassiert werden müßte... Das war mein Gedanke...
185ziger
 

Re: Straßenbahn und Oberleitungsbusse in Idar-Oberstein

Beitragvon Horst Heinrich » Di 30. Jun 2020, 18:34

185ziger hat geschrieben:Nun möchten wir jetzt nicht über Etikettenschwindel diskutieren. Aber zur damaligen Zeit wurde der Strom vor Ort mittels Kohlenkraftwerk produziert.
Ich meine halt generell die Infrastruktur, selbst wenn nur Gleisanlagen erhalten geblieben wären, stände einer Reaktivierung weniger im Wege, als wenn alles
neu trassiert werden müßte... Das war mein Gedanke...

Hallo Jean-Pierre,

da gebe ich Dir völlig recht - die Unsitte, etwas Vorhandenes zu zerstören, weil es gerade im Augenblick nicht gebraucht wird, hat im Bahnsektor ja eine unrühmliche Tradition, die stets fortgesetzt wird. Wie kann man überhaupt auf die Idee kommen, Schienen herauszureißen, bedenkt man, was für ein Kraftakt es war, sie durch Täler und Berge zu verlegen.

2009, ich war mitten drin in der Reaktivierung der Hunsrückquerbahn, habe ich einmal ein im Nachbarforum veröffentlichtes Exposé verfaßt, was den Wert einer Bahnstrecke auch für die heutige Zeit umreißt.

Damals hätte man 70 Kilometer Hunsrückbahn für 670.000 Euro kaufen können - ein Spottpreis.

Die angesprochenen Bürgermeister von "Hermorbüch im Thal", nämlich Hermeskeil, Morbach, Büchenbeuren und Thalfang haben umgehend reagiert und mir weitgehend zugestimmt, sahen sich aber der eisenbahnfeindlichen Mehrheit in den Lokalparlamenten konfrontiert.

Ich möchte diesen Appell hier noch einmal zitieren:

Plädoyer Hunsrückbahn:RÜCKWÄRTS BLICKEND VORWÄRTS SCHAUEN

Der Bürgermeister von Hermorbüch im Thal

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, werte Kolleginnen und Kollegen,

wann immer man in den letzten Wochen das Thema Hunsrückbahn ins Gespräch bringt, erlebt man erstaunlicherweise überwiegend positive Einstellungen.

Dieses eiserne Band der Erinnerung verbindet immer noch -auch 33 Jahre nach Einstellung des Personenverkehrs- viele Menschen miteinander: Der eine fuhr einstmals mit dem Zug zur Lehre, der andere zur Arbeit (zum Teil bis ins Saarland), wieder andere haben noch die vollbesetzten Schülerzüge in Erinnerung, den Jux und die Dollerei unter den Augen der gestrengen oder auch gut gelaunten Zugbegleiter, Güterzüge haben uns Jahrzehnte Saatgut, Düngemittel und Brennstoffe auf die kargen Höhen gebracht und den kleinen Urquell unseres bescheidenen Reichtums, das Holz abgefahren.

Manch einer verließ im Zug die Heimat und kam nicht mehr zurück. Für andere -etwa in Hinzert-Pölert- war es in umgekehrter Richtung auch ein Zug in den Tod.
Bekanntschaften wurden in der Bahn geknüpft, gelöst und durch andere ersetzt.

Bei den Dorffesten war man froh, daß es den Zug gab, wie wäre man denn sonst von den vielen vielen urig-deftigen Kerwe gesund heimgekommen?
Wohl kaum auf eigenen Beinen, geschweige denn mit dem Auto.
Die Bahn war auch ein wichtiger Arbeitgeber. Beamte, Angestellte, Arbeiter, in Glanzzeiten über 3000 Menschen zwischen Simmern und Hermeskeil.

Noch heute profitieren hunderte von Hunsrücker Familien von diesen Eisenbahnern: Sie haben ihren Kindern und Kindeskindern Häuser gebaut und ihnen einen guten Start ins Leben verpaßt und auch heute noch wandert ganz selbstverständlich mancher schwer verdiente Hunsrückeisenbahnergeldschein in das Portemonnaie der Enkelkinder.
Umverteilung einmal anders.

Sang- und klanglos sind alle diese Arbeitsplätze verschwunden, 200 000 bundesweit in 30 Jahren. Zum Vergleich: Um nur ein paar hundert Arbeitsplätze zu retten, für wie lange, frage ich mich? fährt unser Wirtschaftsminister nach Amerika. 200 000 Eisenbahner - welcher Hahn hat nach ihnen gekräht, nach ihren Enttäuschungen, den zerstörten Lebensplanungen, nach ihren langen Anfahrtstrecken zu den neuen Arbeitsplätzen?

Irgendwie hat man sich auch an vollgestopfte, zum Teil bedenklich altersschwache Schulbusse anstelle der geräumigen Schienenbusse gewöhnt und an Schwerlastzüge, die ihre 40 Tonnen mit durchschnittlich 45 Stundenkilometern die Hunsrückhöhe hinauf- und 30 nachfolgende Fahrzeuge im Stau hinter sich herziehen.
Dazwischen -weil ja kein Zug fährt- dann unsere Kinder und Jugendliche mit ihren Fahrrädern, Mopeds und Rollern als schwächste Glieder dieser Blechlawine auf dem Weg zu Schule,zur Lehrstelle oder ins Schwimmbad, als potentielle Opfer jedes genervten Überholvorganges.

Wenn ich diese ganzen Facetten, die das Verkehrsgeschehen unserer Region prägen von außen zugetragen bekomme, immer mit der Frage verbunden "ob man da nicht endlich mal was machen könnte" dann denke ich immer sofort an dieses eiserne Band, das sich vom Saarland kommend sanft hinauf in den Hunsrück schlängelt.

Die meisten bedauern, daß hier kein Zug mehr fährt und fast alle Menschen, mit denen ich sprach, wünschen sich die Bahn zurück.
Und nun haben wir die einmalige Gelegenheit dazu, sie zurückzuholen, sie langfristig für uns zu sichern und in die Hand derer zu geben, die sie brauchen und sie unabhängig zu machen von Entscheidungen einer 700 Kilometer entfernten Konzernzentrale.

670000 Euro sollen diese rund 70 Kilometer Strecke kosten.

Das ist ungefähr soviel, wie 670 Meter Autobahn oder Bundesstraße kosten.
Oder man bekommt dafür ein Viertel einer Ortsumgehung, oder auch die Hälfte eines Dorfgemeinschaftshauses.

670000 Euro rund gerechnet, das sind aber auch zur Hälfte die volkswirtschaftlichen Gesamtkosten, die ein einziger Verkehrstoter nach sich zieht.
Nicht daß Sie mich falsch verstehen.

Man kann ein Menschenleben nicht mit Geld aufwiegen, wohl aber kann man Menschenleben mit Geld schützen.
Und eine leistungsfähige Schienenstrecke, die Verkehr von unseren Straßen nimmt, ist nicht nur ein Schutz des Lebens, auch der Umwelt.
Aporopos Umwelt.

Wenn man sich einmal über google-Earth durch unsere Region klickt, dann ist die Hunsrückbahn kaum zu erkennen. Schon regelrecht ökologisch schmiegt sie sich sanft an Höhenzüge, schlängelt sich in nur rund 4 Metern Breite durch unsere Wälder, überquert auf architektonisch gelungenen Kunstbauten die Täler und führt dezent durch unsere Orte.
Ein vollbesetzter Schienenbus mit 60 Insassen- er fiele so gut wie nicht auf. Innerhalb von zwei Minunten fährt er ins Dorf ein, hält und ist auch schon gleich wieder verschwunden.

Stellen Sie sich 60 Touristen in durchschnittlich 40 Autos vor, wenn sie nach Deuselbach, Morbach, Hochscheid oder Büchenbeuren kommen um von dort zu ihren Touren aufzubrechen. Es gäbe -vor allem in Wohngebieten- zu recht einen Sturm der Entrüstung.
Schließlich sind unsere Dörfer in erster Linie Lebensraum und keine Parkplätze.

Und doch brauchen wir die Touristen - ihre Autos aber wollen wir nicht.
Ein unlösbarer Konflikt? Die Bahn könnte das eine, den Tourismus, erschließen, und das andere, die Blechlawine, verhindern.
Für 670000 Euro haben wir nun die Chance, diese Bahn für uns zu gewinnen.
Die Hochwaldbahn steht als zuverlässiger Betreiber in den Startlöchern.

Vom Tourismuszug bis hin zum Gütertransport - innerhalb einer Stunde steht ein Zug da, wo wir ihn hinhaben wollen.
Der Förderverein Hunsrückbahn gewährleistet durch seinen Bahnunterhaltungsdienst auch an Wochenenden einen sicheren und reibungslosen Zugverkehr. Auch unter der Woche sind die Frauen und Männer in ihren orangenen Jacken und ihrem gelben Bauzug in den Dörfern gern gesehen und in der Regel gibt es nette Kontakte vom Garten zum Gleis, möchte ich einmal sagen.

Auch für den Ausbau der touristischen Erschließung stehen uns bei Hochwald- und Hunsrückbahn kompetente Ansprechpartner zur Seite.
Unsere Wünsche und Ideen können in die Gestaltung der Fahrpläne einfließen und und und.
Rund 24000 Menschen zwischen Hermeskeil und Büchenbeuren leben unmittelbar in Orten mit einem Gleisanschluß.
Würde man den Kaufpreis der Strecke auf die unmittelbaren Anlieger umlegen, jeder hätte rund 29 Euro zu zahlen.
Zählt man die Einwohner der angrenzenden Verbandsgemeinden und Gemeinden mit, die einen Vorteil von der Strecke hätten, sind das -zwischen Hermeskeil und Büchenbeuren- 10 Euro je Einwohner.

10 Euro, der Wert eines Kastens Bier oder eines Abendessens.
Dafür bekomme ich nicht mal eine gute Aktie.
Nicht mal eine anständige Hose.

Aber dafür bekommen wir eine Bahnstrecke vor unserer Haustür - und die Generationen nach uns werden uns dankbar sein, daß wir sie erhalten haben.
Nicht nur -im guten wie im traurigen Sinne- als nostalgische Reminiszenz

Vielleicht auch als ein Stück Daseinsvorsorge, denn wir können alle nicht ahnen, was die Zukunft bringt. Wissen Sie noch? Der Liter Benzin hat ja vor nicht allzu langer Zeit auch mal 1,60 Euro gekostet. Damals erlebten die Bahnstrecken einen regelrechten Fahrgastansturm und die Forderung wurde laut nach einem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.
Wir alle werden immer älter, das ist bekannt.

Wir können aber nicht wissen, ob eine älter werdende Bevölkerung auch künftig noch in der Lage ist, am Straßenverkehr teilzunehmen. Der Triebwagen vor der Haustür könnte da schon eine interessante Option sein.
Wie auch immer, ob man Nostalgiker, Realist oder Visionär ist - jeder, der sich mit dem Thema Hunsrückbahn ernsthaft beschäftigt, wird Argumente für ihren Erhalt finden.
Mit 10 oder 29 Euro sind Sie dabei.
Meine Damen und Herren: Hier liegt mein Anteil - ich hoffe, er bekommt bald Gesellschaft.

Ihr Walter Hoffmers-Beste
Bürgermeister
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Re: Straßenbahn und Oberleitungsbusse in Idar-Oberstein

Beitragvon Heiner Neumann » Di 30. Jun 2020, 18:57

Hallo Horst,

das ist doch mal ein super Appell gewesen. Den habe ich seinerzeit im Nachbarforum allerdings noch nicht zur Kenntnis genommen, da ich eben erst (02/2009) mich dort als Mitglied angemeldet hatte und erst mal in diesem Forum "laufen lernen" mußte. Schade, daß dieser Appell bei den richtigen Entscheidungsträgern ungehört verhallte.

Gruß

Heiner
Wenn Du ein Licht am Ende des Tunnels siehst, bete, dass es kein Zug ist :shock: !!!

Vertraue nur Deinem eigenen Hintern - denn nur er steht immer hinter dir!
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Re: Straßenbahn und Oberleitungsbusse in Idar-Oberstein

Beitragvon 185ziger » So 5. Jul 2020, 10:28

Es gibt keine Nachhaltigkeit mehr, ich persönlich kann nur hoffen, das das versiegeln von Radwegen auf alten Trassen eine Art "Bestandsschutz" ist.

Leider sind in meiner Heimatregion einige Strecken unwiderruflich getrennt worden. Strecken wie [b](Betzdorf-) Kirchen - Freudenberg - Hünsborn - Olpe
oder (Siegen -) Weidenau - Dreis-Tiefenbach - Netphen - Irmgarteichen
[/b] Die letztgenannte mit den besten Kosten-Nutzen-Faktor für eine Reaktivierung,
die Strecke endet heute auf dem Werksgelände meines Arbeitgebers, auch hier nur noch leider mit sehr spartanischen Verkehr.

Bleibt zu hoffen, das die (richtige) Verkehrswende irgendwann doch noch kommen wird...
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Re: Straßenbahn und Oberleitungsbusse in Idar-Oberstein

Beitragvon Horst Heinrich » Mo 27. Feb 2023, 20:28

Von den Idar-Obersteiner Elektrobussen ist mir noch ein Bild in die Hände gefallen.

Dieser erste Versuch einer E-Mobilität an der Nahe war auch der Tatsache geschuldet, daß die Stadt seit 1899 ein eigenes E-Werk besaß.

Bild

Wie aus den Aufzeichnungen der Stadtgeschichtsschreiber hervorgeht war Unabhängigkeit in der Mobilität die Prämisse, niemand wollte sich etwa einem "global player" ausliefern. Weitsichtig gedacht!
Die Idar-Obersteiner Trolleybusse könnten heute noch fahren.
Jedoch 1969 lockte das billige arabische Öl, aber, man wurde auch abhängig.
Und schon vier Jahre später hatten wir die größte Treibstoffkrise seit Erfindung des Verbrennungsmotors.

Heute glaubt niemand ernsthaft mehr, was Adam Smith einst apostrophierte, nämlich daß ein freier Handel den Nationen Wohlstand bringt, eher bringt er eine kapitalistische Planwirtschaft zugunsten von shareholdern, sie werden reich, der Produzierende verarmt und der Kunde ist kein König mehr, er muß kaufen, was die Konzerne bereit sind abzugeben.
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