Mitten in der Fahrplanperiode, am 24. November 1963 wurde der Schienenpersonenverkehr zwischen Simmern und Gemünden eingestellt.
Die Strecke hat nur 41 Jahre überlebt, einst sollte sie bis Martinstein an die Nahebahn verlängert werden, aber 1963, als das Bild von der letzten Fahrt im VT 95 entstand, verraten die Gesichter der Beteiligten, darunter viele sich für wichtig haltenden, politischen Mandatsträger, deren Gräber inzwischen eingeebnet sind, daß ihnen diese Infrastruktur quasi egal ist.
Man hätte sich selbst ein Denkmal mit ihrem Erhalt setzen können, stattdessen sind vom VT, der Strecke und den Personen so gut wie nichts mehr übrig.
Der geschmückte Innenraum, die ausgelassene Gesellschaft, das alles läßt auf Erleichterung schließen, daß die "antiquarische Bimmelbahn" bald verschwunden sein wird. Dabei hätte sie auch moderne Zeiten nicht gestört, es gab kaum höhengleiche Kreuzungen Straße/Bahn, stattdessen viele, kunstvoll gestaltete Bahnüberführungen.
Noch heute ist die Trasse ab der Gemarkungsgrenze Holzbach/Tiefenbach fast vollständig erhalten, die Strecke hatte eine unspektakuläre Führung, die auch höhere Geschwindigkeiten zugelassen hätte, die anliegenden Orte Gemünden-Mengerschied-Tiefenbach-Holzbach sind stark gewachsen und nach Simmern hin orientiert, der gesamte Schüler-, aber auch Berufstätigenverkehr würde eine im Stundentakt fahrende RB gut annehmen.
Im Simmerner Lokschuppen hätten sich Hobbyeisenbahner mit einem VT 95 / 98 oder gar einer kleineren Dampflok (BR 86 oder 93) beheimaten können für Sonderfahrten während der Ausflugssaison, auch das wäre ein gerne angenommenes Angebot geworden.
14 km Strecke ohne marode Kunstbauten oder Oberbauproblematiken, die kann auch ein Verein unterhalten.
Na ja, ein wenig phantasievolle, aber realistische Reminiszenz mag auch hier mal erlaubt sein.
Die beiden nachfolgenden Bilder vom Abbau 1965 stammen von Karl Brandenburger, Jahrgang 1935, er war 1965 Mitarbeiter der Bm Simmern.