Die steigungsarmen Strecken Rheinhessens und der (damals bayerischen) Nordpfalz boten sich seit der Jahrhundertwende 1900 für die Erprobung neuer Traktionsvarianten an.
Neben den Akkutriebwagen, die ab ca. 1907 rheinhessische und pfälzer Strecken befuhren, sah man hier auch erste Dieseltriebwagen.
Einer der Pioniere brauchbarer, wartungs- und personalextensiver Fahrzeuge war die Firma Van de Zypen & Charlier in Köln, die im Jahre 1925 ihre Typen T 2 und T 4 für den leichten Nebenbahndienst vorstellten.
(Van de Zypen & Charlier gingen später im Klöckner Humboldt Deutz-Konzern auf).
Die Wagen waren zweiachsig und rund 13 Meter lang und brachten es mit einem 135 PS Büssing - Motor auf eine Hg von 50 km/h.
Neben den Staatsbahnen war es die Darmstädter Eisenbahngesellschaft Herrmann Bachstein, die in Rheinhessen etliche Strecken betrieb und um 1880 an einem großen Projekt feilte, einer Bahnstrecke von Worms über Offstein, Grünstadt, Enkenbach, Kaiserslautern nach Pirmasens.
Man wollte die Wormser Lederindustrie mit der pfälzer Schuhindustrie eisenbahnmäßig verbinden.
Auch der Industrielle Johann Jakob Gienanth, der in Eisenberg ein Hüttenunternehmen betrieb, war an der Bahn interessiert.
Einen gewaltigen Fürsprecher dieses Projekts hatte man in dem Wormser Lederfabrikanten und späteren Reichstagsabgeordneten Cornelius Wilhelm von Heyl zu Herrnsheim (1843-1923), in Rheinhessen ein ähnlich einflußreicher Mann wie an Nahe und Saar der "König von Saarabien", der Eisenindustrielle und Reichstagsabgeordnete Carl Ferdinand von Stumm-Halberg (1836-1901).
Diese Strecke ging in verschiedenenen Abschnitten, etwa Worms-Offstein-Grünstadt (1886-1900) später auch in Betrieb, aber erst 1932 wurde dann der Abschnitt Grünstadt-Eisenberg-Enkenbach mit dem legendären Eiswoog-Viadukt fertiggestellt. Der Bau dieses Streckenabschnittes ist dem Einfluß des Reichtagsabgeordneten Dr.Ludwig Frick (1877-1946) aus Alsenz zu verdanken, der sich mit der "Eistalbahn" in seiner pfälzer Heimat einen Namen machen wollte.
Ludwig Frick, später in der NS-Zeit von 1933-1943 Reichsinnenminister, gehörte zu den Hauptkriegsverbrechern und wurde 1946 hingerichtet.
Auf dem Abschnitt Worms-Offstein verkehrte dann ab den 1920er Jahren versuchsweise der abgebildete Verbrennungstriebwagen.
Die Strecke Worms-Grünstadt wurde sukzessive ab 1970 von der DB stillgelegt, obwohl dadurch die Direktverbindung vom Rhein zur Südzucker-Fabrik Offstein nicht mehr nutzbar war und der gesamte Güterverkehr den Umweg über Worms-Monsheim-Grünstadt nehmen mußte. Die übliche DB Güterverkehrspolitik.