Einfach mal ne Übergabe....(zum Mitmachen)




Re: Einfach mal ne Übergabe....(zum Mitmachen)

Beitragvon Dieselpower » Fr 26. Feb 2021, 13:04

Dann will ich noch mal....

Mit einem ganz kleinen Tfz kam sie daher, die Übergabe, die dort, wo Thomas mit seiner V60 das Siegwerk bediente, geradeaus weiterfuhr, und damit den letzten südlichen Rest der Aggertalbahn Siegburg - Overath (bis zum Städtchen Lohmar), das sogenannte "Luhmer Grietche".
Gab es - und gibt es doch heute noch - dort die Maschinenfabrik Walterscheidt (bekannt durch Gelenk- und Zapfwellen) mit Gleisanschluß, so war der letzte treue Kunde ein im ehemaligen Gbf ansässiger Kartoffelgroßhändler, der in unregelmäßigen Abständen Kartoffeln in (seinerzeit) gewöhnlichen G-Wagen erhielt. Mit der ehrenhaften Aufgabe, diese über die restlichen 6,9 km zu Kunden zu bringen, waren i.d.R. die Siegburger Bahnhofsloks betraut, aber auch Übergabeloks auf der Siegstrecke machten gelegentlich einen Abstecher - so war die Strecke z.B. ein Geheimtip für die letzten Gremberger 055er, das war natürlich lange vor meiner Zeit. Durch die Verdieselung kamen die üblichen Verdächtigen nach Lohmar, von der V60 über V90 bis zur V100, und zum Schluß - als es nur noch geringe Lasten zu befördern galt - durfte hier die 323 der GA in Siegburg auf ausgedehnte Spazierfahrt gehen, und die erst 1986 für 900.000 DM sanierten Gleise im Siegburger Stadtwald unter die Speichenrädchen nehmen. Es kam, wie es kommen mußte, nur drei Jahre - und gefühlt gerade mal 100 Achsen - später waren die Gleise der dauerhaften Korrosion preisgegeben. Ich hatte einmal das Vergnügen, die Übergabe begleiten zu dürfen...

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Zwar ziemlich dem Gegenlicht zum Opfer gefallen, aber wenigstens vorwärts und mit einem Teil der noch recht gut aussehenden Lohmarer Gleisanlagen...

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Der leere Wagen wird gegen den beladenen getauscht, hierbei ist der Bü Auelsweg mit Posten zu sichern...Die Szenerie sucht man heute fast vergebens, einzig der Hinweis auf die Raiffeisenstraße könnte noch zum Standort führen, das ganze Areal ist mit einer riesigen Konsumlandschaft vollgeknallt.

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Nach getaner Arbeit erholt sich die etwas seltsam beschriftete (s.a.Bild 1) 323 653-6 von ihrem Ausflug inmitten ihrer geliebten G-Wagen in der Nachmittagssonne...
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von Anzeige » Fr 26. Feb 2021, 13:04

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Re: Einfach mal ne Übergabe....(zum Mitmachen)

Beitragvon Heiner Neumann » So 28. Feb 2021, 16:40

Die Beschriftung der Köf ist wirklich einen extra Blick wert! Auch sonst schöne stimmungsvolle Aufnahmen.

Gruß

Heiner
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Re: Einfach mal ne Übergabe....(zum Mitmachen)

Beitragvon Dieselpower » Fr 5. Mär 2021, 22:30

Anläßlich des 1988er Tramper-Monats-Tickets zog es uns zur "Württembergischen Allgäubahn" - genauer gesagt in Richtung Aulendorf. Wagenzettel aus einem Frechener Sandwagen - ich weiß nicht mehr ob Tds oder Ucs - machten uns auf die Strecke zur Oberland Glas (Heute merheitlich im Eigentum der Saint-Gobain) in Bad Wurzach neugierig. Und so fanden wir uns in Aulendorf ein, und frugen einmal mehr kackfrech nach einer Mitfahrgelegenheit, nachdem uns die örtliche Aufsicht die 211 288 als Zuglok der Übergabe verraten hatte. Was der Tag für mich persönlich noch bringen würde, wagte ich nicht zu hoffen...er wurde auch für meinen beruflichen Werdegang zum Meilenstein.

Wir hatten die Übergabe gerade fertig zusammengestellt, erhielten Ausfahrt, da begann der Lokführer mich zu mustern, bemerkte meine aufmerksamen Blicke auf Instrumente und Buchfahrplan, und wollte wissen, ob ich schon einmal gefahren sei, und wahrheitsgemäß bejahte ich - allerdings bestand die Praxis aus ein paar mal 110, 215 und 218 mit braven scheibengebremsten n-Wagen und ein wenig V90 im Rangiertempo.
Mit den Worten "Na prima, ich hab heute keine Lust!" stand er vom Sitz auf, nachdem er sich bis zur Fahrstufe 15 hochgeschaltet hatte, und sagte: "Einmal übernehmen bitte!", während er den SIFA-Taster am langen Arm gedrückt hielt, bis ich auf dem Führersitz saß. Am Ende bin ich dann - bis auf die paar Minuten zum Fotografieren - tatsächlich die ganze Tour hin und zurück gefahren, es war ein einfach nur genialer Tag. Das herrliche Sommerwetter, die tolle Landschaft, die herrliche Strecke, die kreuzbrave Maschine, die trotz 47 t Überlast keine Zicken machte... Daß ich bei der beschwerlichen Bergfahrt auf der letzten Etappe des Hinwegs besonders Kühlwasser - und Getriebeöltemperatur im Auge hielt. ohne daß er mich darauf aufmerksam machen mußte, gefiel unserem Meister wohl, und er fühlte sich in seiner Entscheidung bestätigt, er grinste jedenfalls zufrieden, und auch unser Zugführer schien keinerlei Bedenken zu haben. Nur bei kritischen Stellen auf der mir bis dahin unbekannten Strecke gab er mir einige Hinweise. Ich muß allerdings zugeben, daß ich mit dem alten Drehschieberventil Knorr Nr.8 und der Bremsstellung G so meine Startschwierigkeiten hatte....irgendwann macht man alles zum ersten mal, der Lokführer schien mit seinem 16jährigen Anwärter am Schluß jedenfalls relativ zufrieden.

Doch nun genug der Worte, lassen wir ein paar Bilder folgen:

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Die erste Etappe - Roßberg - ist erreicht. Kurios: Schon zum damaligen Zeitpunkt war Roßberg (km 45,3) nur Betriebsbahnhof zum Kreuzen und um den Fahrtrichtungswechsel durchzuführen. Die ersten 104 m Höhenunterschied sind auf 17 km überwunden, ich habe die Lok schon umgesetzt.

Bild
Der Lokführer war so freundlich, mir während der Dauer der Fotoarbeiten die bedienende Funktion der vereinfachten Bremsprobe abzunehmen - vielen Dank. Der ebenfalls in voller Dienstkleidung angetretene Zugführer kommt nach vorn, noch schnell ein Foto, dann wird es - trotz der kleinen Übersetzung (65-km/h-Ackergang) - beschwerlich für Frau 100. Roßberg und Bad Wurzach liegen zwar annähernd auf gleicher Seehöhe, dazwischen gilt es jedoch, mittels bis zu 28,5 Promille Neigung einen Höhenzug zu überwinden.

Bild
Geschafft - der Lack ist zwar schon etwas stumpf, aber unser Mädchen hat seinen Zug (Hintergrund) zuverlässig im "Glasbahnhof" Bad Wurzach abgeliefert, und kühlt nun ein wenig ihre Betriebsstoffe, bevor es mit deutlich weniger beschwerlicher Last zu Tale geht....Im Hintergrund ist offenbar das Sammelgleis für Schadwagen, denn der österreichische Shimms hat wie es scheint bei Be-oder Entladen böse einen mit dem Kran abbekommen....

Zu unserer allseits geliebten V100: Ist jemandem eigentlich schon mal die unterschiedliche Stirnfensterausführung auf jeder Seite der V100 aufgefallen? Hand aufs Herz! Diese vorbildgerechte Besonderheit soll im Hause Märklin vor vielen Jahren sogar zu Reklamationen geführt haben....das rückwärtige bzw. in Fahrtrichtung jeweils linke Fenster ist ausstellbar ausgeführt, was die Lüftungsmöglichkeiten des Führerstandes verbessert, offen gesehen habe ich sie jedoch niemals wirklich bewußt. Bei nicht wenigen Loks wurde das auch im Rahmen von Hauptuntersuchungen geändert, und beide fix in Gummi gefaßt.

Zur befahrenen Strecke Roßberg Bbf - Bad Wurzach:
Eine äußerst wechselhafte Geschichte...die 11 km lange Strecke wurde 1904 eröffnet, warf jedoch nie die erhofften Gewinne ab, so daß man sie schon 1927 wieder stillegen wollte. Während sich das für den Reiseverkehr noch bis 1963 hinzog (!!!), überlebte der nicht unerhebliche Güterverkehr dieses Vorhaben - festhalten bitte - ganze 75 Jahre! Erst Ende 2002 sollte der "letzte" Güterzug rollen, was nur Monate später revidiert wurde. Doch da die DB Netz kein Interesse an der Strecke hatte, wurde sie von der Stadt Bad Wurzach übernommen, die sie ab 2004 mit Hilfe der WEG als EIU betreibt. Die Bayrische Cargo Bahn BCB fuhr fortan die Oberland-Glas-Verkehre bis 2012 die Stock Transport GmbH übernahm, welche sie jedoch ebenfalls schon nach 4 Jahren wieder einstellte, und die Strecke wieder in Dornröschenschlaf verfiel. Seit Anfang 2018 rollen jedoch wieder einzelne Güterzüge, nachdem DB ZugBus Regionalverkehre Alb-Bodensee (RAB) im jahre 2010 an bestimmten Wochenenden und zu speziellen Anlässen im Zweistundentakt einen 628 im Ausflugsverkehr pendeln ließ. Mittlerweile finden diese Verkehre im Sommer an jedem Sonntag statt, und werden unter dem Namen "Moorbahn" (das Wurzacher Ried ist eines der größten zusammenhängenden Hochmoorgebiete Mitteleuropas, das sogar mit einer heute touristisch genutzten Torfbahn bereist werden kann) mit RS1 (BR 650) durchgeführt.

Zur Orientierung:
Bild


EDIT: Nachdem ich mit dem gelb-grün-lastigen Ergebnis meiner Scan-Nachbearbeitung nicht wirklich zufrieden war, und sichergehen wollte, daß es an meinem noch nicht so ausgeprägten Geschick mit all den Reglern und Möglichkeiten der Nachbearbeitung lag, und nicht am Material, schickte ich die Bilder an Günter T, der so freundlich war, mit inklusive eines Schnellkurs die wichtigsten Schritte zu erklären. Seine Ergebnisse habe ich nun hier eingesetzt, und bin froh, nun die Bestätigung zu haben, daß da doch noch viel Luft nach oben ist. Daher meinen ganz herzlichen Dank an Günter und liebe Grüße nach Troisdorf...
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Re: Einfach mal ne Übergabe....(zum Mitmachen)

Beitragvon Heiner Neumann » Fr 5. Mär 2021, 23:05

Ein wunderbarer Bericht und ganz tolle Aufnahmen. Danke!

Gruß

Heiner
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Re: Einfach mal ne Übergabe....(zum Mitmachen)

Beitragvon Rolf » Sa 6. Mär 2021, 08:10

Schöne Geschichte. Vielen Dank!,
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Re: Einfach mal ne Übergabe....(zum Mitmachen)

Beitragvon Horst Heinrich » Sa 6. Mär 2021, 18:09

Auch von mir ein Kompliment für diesen schönen Rückblick, Marko.
Ähnliche Erlebnisse, nur 15 Jahre früher, waren mir auch vergönnt und auch ich wollte in den 1970er Jahren unbedingt zur Bahn.
Aber die Berufseisenbahner in der Familie rieten ob der sichtbaren Zerfallserscheinungen des Unternehmens unisono ab.
Und vom Gymnasium nach der 9. oder 10. abgehen ohne Not, das war ja überhaupt nicht drin, das hätten die Eltern gar nicht mitgemacht.

Selbst mein sehr geschätzter Dampfloklehrmeister, "Schorsch" Stuhlträger winkte bedauernd ab. "Seine" 50er und 23er in Bingerbrück standen bereits im Freien, die DB sah es nicht mal mehr als nötig an, dem Lokschuppen ein neues Dach zu verpassen, "schlimmer als nach dem Krieg" sah es hier aus.

Und in der Eisenbahnerkneipe meines Heimatortes "Zum Vater Rhein" hörte man durchgehend nur Schlimmes zur Zukunft der Bahn.

So blieb es bei unvergeßlichen Erinnerungen und man konnte leibhaftig erleben, wie schön es noch ein paar Jahre zuvor wirklich war, im Bundesbahnbetrieb...
Die Gesellschaft im 21.Jahrhundert: Bei vielen nichts anderes als das Fortleben des prähistorischen Menschen unter der dünnen Schale der Zivilisation.
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Re: Einfach mal ne Übergabe....(zum Mitmachen)

Beitragvon Dieselpower » Mo 8. Mär 2021, 11:48

Um zu zeigen, daß Wetter und freie Tage nicht immer kompatibel sind, aber die Verpflichtung zur Dokumentation keine Entschuldigungen kennt, hier ein schönes "brrrrrr"-Bild...auch Fotowetter...und damit wage ich mich wieder an den Rand des Forengebietes...

An einem trüben Wintermorgen Anfang 1988 hat sich in Dillenburg die altrote 212 112 zwei offenbar polnische Waggons geschnappt, und möchte mit ihnen die Dietzhölztalbahn unsicher machen. Leider habe ich die Strecke nie kennengelernt, und so kann ich auch nicht mit Gewißheit sagen, wer dort Kanthölzer und Stückgüter aus Polen im Empfang hat(te). Vielleicht ist jemand orts- und streckenkundig, und kann weiterhelfen. An diesem Tag machte ich - überwiegend auf Führerständen - eine tolle Rundfahrt von Eitorf nach Eitorf über Betzdorf - Neunkirchen - Dillenburg - Herborn - Niederwalgern - Marburg - Cölbe - Erndtebrück - Bad Berleburg (Stichfahrt) - Siegen. Der Computer brauchte zwar zwei Fahrkarten dafür, aber es hat kilometergenau geklappt, die Karten hab ich sogar noch. Eine sehr V100- und Schienenbuslastige Tour, aber dank Webasto und Dampfheizung sowie Schnee von Cölbe bis kurz vor Kreuztal trotz des grau(sig)en Wetters (und Dank einer parallel mitgenommenen Video8-Kamera) - und nicht zuletzt toller freundlicher Eisenbahner - unvergessen.

Bild

Auch hier war Günter so nett, einmal drüber zu schauen - das Ergebnis stelle ich zum Vergleich nun einmal drunter....und der Zug wirkt viel plastischer.....
Bild
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Re: Einfach mal ne Übergabe....(zum Mitmachen)

Beitragvon Rolf » Mo 8. Mär 2021, 23:34

Nach Erndtebrück bin ich im letzten Quartal 1982 auch oft mit dem Zug gefahren. Zur Grundausbildung in die "technische Schule der Luftwaffe". Ich erinnere mich an eine besonders spektakuläre Streckenführung, die ich mir im ersten Lockdown nach gut 38 Jahren nochmal aus der Nähe angesehen habe. Im Führerstand der V 100 wäre ich auch gerne mitgefahren. Sicher war das eine besonders eindrucksvolle Erfahrung. Solche gewundenen Streckenführungen wie dort im Rothaargebirge gibt's nur selten in Deutschland. Gibt's das Filmmaterial davon irgendwann auch mal zu sehen? Fände ich sehr interessant!
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Re: Einfach mal ne Übergabe....(zum Mitmachen)

Beitragvon Dieselpower » Di 9. Mär 2021, 01:11

Aber selbstverständlich. Sollten wir eines schönen Tages mal wieder etwas mehr Selbstverständlichkeit (Eine Frechheit von Merkel & Co., das als "Neue / weitere Freiheiten" zu bezeichnen - das sind unsere Grundrechte!) zurückerhalten, als die aktuellen Teelöffelchen-Dosen, wird es mal wieder Zeit für ein zünftiges Forentreffen, denke ich, das dann wie das erste in Höchstenbach stattfinden würde, aber dann im Gastraum meiner kleinen "Kneipe", dann zeige ich gerne etwas von dem mittlerweile sogar schon digitalisierten Material auf der Leinwand in Großformat. Für Youtube müßte man sicher erst einmal etwas schneiden...und ich lerne zur Zeit auf zwei Gleisen gleichzeitig: Dianachbearbeitung mit freundlicher (Fern-) Unterstützung von Günter Tscharn und Modellbahnbau...so viele schöne Sachen zu tun - und so wenig Zeit....
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Re: Einfach mal ne Übergabe....(zum Mitmachen)

Beitragvon Dieselpower » Di 30. Mär 2021, 01:06

Streng genommen ist es keine Übergabe - sieht aber so aus - und wenn man es so sieht, ist der erkennbare Zugteil für sich betrachtet auch ne Übergabe...
Wir sehen eine unbekannte 212 mit dem Ng Dieringhausen - Köln-Kalk Nord auf dem Viadukt über die Ortslage Bombach bei Honrath im Bergischen Land, genauer gesagt ist der Hp Honrath der letzte verbliebene "Bahnhof" auf Lohmarer Stadtgebiet, und somit Rhein-Sieg-Kreis.
Ein kurzes Sommergewitter hat an diesem Abend für leichte Nebelschwaden gesorgt, bevor die Sonne sich noch einmal kurz durchkämpft, und damit das Bild zu einem meiner absoluten Lieblings-V100-Bilder gemacht. Ich nehme mir die Freiheit, den Moment ein wenig zu beschreiben:

Mein 2CV findet wie immer eine Stelle, an der er niemanden stört, der kleine Zweizylinder-Boxer mit dem charakteristischen Klang verstummt, und macht einer fast schon unwirklichen Stille Platz. Ein banger Blick auf die Uhr....ist er schon durch? Wenn ja, schade, dann wird noch eine City-Bahn abgewartet, und der Punkt für eine Wiederholung vorgemerkt. Man hört die typischen landwirtschaftlichen Geräusche aus der Ferne, irgendwo hört man Kühe muhen, der Diesel eines alten Treckers tuckert - und da.....ein fernes Rauschen - Kein Brummen, die V100 fährt bergab. Stattdessen das immer näher kommende an- und abschwellende Rauschen eines sich talwärts bremsenden Güterzuges mit Klotzbremsen. Jetzt vor lauter Glück die Kamera nicht vergessen....und da poltert das Objekt der Begierde auch schon über den kleinen Viadukt...nur einmal ausgelöst...erst nächste Woche weiß ich, ob es was geworden ist. Ich schaue noch dem Rest des Zuges zu, der sich mit leeren Brikettwagen, vollen Stückgutwagen und allerlei Gemischtem gen Köln und der nächtlichen Zerlegung schlängelt, das Rauschen wird leiser, bis es ganz weg ist....in der Ferne kräht ein Hahn, er hat sich wohl vertan...

Genug erzählt - bitteschön:
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