[CH] Bahn und Wandern im Oberwallis, Teil 7




[CH] Bahn und Wandern im Oberwallis, Teil 7

Beitragvon Heiner Neumann » Mo 15. Jul 2019, 20:38

Nachdem meine bisherigen Berichtsfolgen eine reichlich "schmalspurige" Angelegenheit waren, soll nun im letzten Teil auch mal die Normalspur zu ihrem Recht kommen. Mein Ziel war die Lötschberg-Südrampe, gestartet wurde im Bahnhof Brig.

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Zunächst mal ein Blick in den Güterbahnhof.Hier stand ein schwerer Zug des Kombinierten Verkehrs abfahrbereit. Zuglok war der Vectron der SBB Cargo 193 476, Vorspann leistete die Dispolok ES 64-F4 - 109 (189 109).

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Etwas näher.

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Ausfahrt der beiden Kraftpakete Richtung Visp und weiter Richtung Lötschberg-Basistunnel.

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Hinter dem ersten Zug stand ein zweiter Zug des UKV. dieser war bespannt mit Zuglok Re 6/6 Nr. 11666 "Stein am Rhein", Vorspann leistete Re 420 276.

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Kurz darauf gesellte sich zwischen Re 420 276 und Re 460 111 noch Re 6/6 Nr. 11636 (620 036) "Vernier-Meyrin" dazu.

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Im nächsten Moment ertönte von der westlichen Bahnhofseinfahrt dumpfes Gepolter und aus dem Rhonetal kam SBB-Cargo Vectron 193 461 "Olten" mit einem weiteren UKV-Zug Richtung Italien in den Grenzbahnhof Brig.

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Mit einem Regionalexpress der Reihe RABe 535 "Lötschberger" ging es dann nach Hohtenn. Mein Ziel war ein kleines Stück des Bahnwanderweges Lötschberg-Südrampe im Bereich des Luogelkin-Viadukts.

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Das Empfangsgebäude von Hohtenn.

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Ich ging gerade die Bahnhofstraße von Hohtenn hinunter und erhaschte einen ersten Blick auf den Luogelkin-Viadukt, da kamen auch schon die vorhin in Brig gesichteten Re 420 276 und Re 6/6 Nr. 11666 "Stein am Rhein" mit ihrem schweren Zug bergwärts Richtung Lötschberg Scheiteltunnel. Also schnell die Kamera hochgerissen und nur noch einen Notschuß abgedrückt.

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Im Weitergehen ein Blick über das Rhonetal in westlicher Richtung. Der Bahnhof Hohtenn liegt ungefähr 300 Meter über dem Rhonetal.

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Gerade noch die Aussicht genossen donnerte mir der nächste Güterzug vor die Linse, also der nächste Notschuss. Ein Doppelpack Re 484 von SBB-Cargo brachte einen weiteren UKV-Zug zu Berg. Zuglok war Re 484 002, Vorspann leistete Re 484 017.

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Dann erreichte ich meinen ersten Aussichtspunkt am Luogelkin-Viadukt.

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Hier hatte die BLS einen schönen Rastplatz mit herrlicher Aussicht eingerichtet.

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An der Drahtseilabsicherung vor dem Abhang hingen zwei kleine Glocken Ich habe mehrfach geläutet, es kam aber keine Bedienung... :( :cry: :mrgreen:

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Dafür kam bald der nächste Lötschberger von Brig nach Bern.

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Dann tat sich eine Weile nichts, bis nach ca. einer halben Stunde laute Rollgeräusche aus Richtung Brig ertönten. Durch den Tunnel kam ein schwerer UKV-Zug der BLS mit Re 486 509 als Zuglok und BLS-Vectron Re 475 403 als Vorspann.

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Dieser Zug sollte für diesen Tag der einzige Güterzug bleiben, den ich in voller Pracht auf dem Viadukt verewigen konnte. :roll: :cry: :evil:

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Weil es so schön ist, nochmal die zwei Loks in voller Pracht.

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Dann war längere Zeit "Tote Hose" und ich erwog einen Standortwechsel. (Hätte ich das bloß nicht gemacht! :evil: ).

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Der Wanderweg führt zum großen Teil über die alte Trasse der früheren schmalspurigen Baubahn zum Bau der Lötschbergbahn. Ich befand mich gerade in einem kleinen Tunnel ohne Sicht auf den Viadukt, als sich dort zwei Güterzüge begegneten. Die Geräusche sagten alles und wie zum Hohn betätigte einer der Tf auch noch das Makrofon zum Gruß. Zwei Züge auf einen Schlag verpaßt! Dann mußte ich mich mit etwas "Kleinzeug" begnügen.

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Na 'ja, besser als gar nichts. Der nächste Lötschberger von Bern nach Brig durfte auch noch aufs Bild.

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Hier sieht man links noch mal ein kleines Stück des wirklich herrlichen Wanderweges, in Teilstücken ist dieser Weg aber nur für Schwindelfreie geeignet!

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Dann rührte sich nichts mehr auf der Strecke und ich trat den Rückweg zum Bahnhof Hohtenn an. Hohtenn ist Bedarfshalt und ich betätigte den Haltknopf für den nächsten Lötschberger nach Brig. Das klappte alles prima, wir fuhren aus Hohtenn ab und auf den Viadukt und da...kam uns der nächste schwere Güterzug entgegen und im Blockabstand danach noch einer. Wieder zwei Züge verpaßt! Damit war der Tag für mich endgültig gelaufen!

Am nächsten Tag ging es zur Entspannung nochmal nach Zermatt. Der Ort war festlich mit Fahnen zum Gornergrat - Zermatt - Marathon geschmückt, der einen Tag darauf stattfinden sollte.

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Uns begegneten auch noch ein paar Alphornbläser in Schweizer Tracht. Mehr Kitsch geht eigentlich nicht. Die Musik war allerdings ein Genuß.

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Noch ein Blick auf die alten Häuser mit dem Berg der Berge im Hintergrund.

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Interessant sind auch die alten Vorratsspeicher mit den Steinplatten als Unterlage als unüberwindliches Hindernis gegen Mäuse und Ratten.

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Auch das Erste Haus am Platze durfte nicht fehlen, das Grand Hotel Zermatterhof der Familie Seiler.

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Weil das Wetter so klar war, nochmal ein paar letzte Blicke auf den gewissen Berg.

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Ich hab's doch gewußt, es war nicht das Matterhorn, es war die Große Toblerone!

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Am Tag darauf hieß es Abschiednehmen vom Oberwallis. Mit dem EC 50 in Form eines ETR 610 von Trenitalia ging es von Brig durch den Lötschbergbasistunnel über Bern bis Basel SBB.

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In Basel SBB stiegen wir dann um in den EC 8 Zürich Hbf - Hamburg-Altona, der uns bis Koblenz brachte.

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Mit dem SÜWEX Richtung Trier ging es dann Richtung Heimat.

Soweit mein Bericht über eine herrliche Bahn- und Wanderwoche, ich hoffe, es hat Euch gefallen und es war nicht zu viel Schweiz für Euch. Ach übrigens, unser Hotel hatte auch noch ein Hochlicht zu bieten. Im Keller befindet sich die Lötschberg Süd- und Nordrampe im Modell in 1:87, seinerzeit gebaut vom Modellbahn-Team Köln und über einige Umwege schlußendlich im Hotel Good Night Inn in Brig gelandet und wieder aufgebaut. Ein Besuch lohnt sich!

Gruß

Heiner
Wenn Du ein Licht am Ende des Tunnels siehst, bete, dass es kein Zug ist :shock: !!!

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Heiner Neumann
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von Anzeige » Mo 15. Jul 2019, 20:38

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Re: [CH] Bahn und Wandern im Oberwallis, Teil 7

Beitragvon ETA 517 » Di 16. Jul 2019, 09:18

Hallo Heiner,

vielen Dank für diesen außerordentlich informativen Bildbericht aus einem Land, in der die Bahn noch einen gewissen Stellenwert besitzt.

Beim Betrachten deiner Bilder der DFB wird es einem so richtig verdeutlicht, unter welchen Bedingungen und Unbilden die Erbauer der Strecke der Natur die Trasse abgerungen haben und mit welchen einfachen aber sinnvollen Ideen einen Zugbetrieb ermöglichten.
Wenn man dieses der heutigen Generation verdeutlicht, dass dies ohne Computer, ohne Handy und nur von Hand bewerkstelligt wurde...

Auf jeden Fall hat dein Reisebericht das Fernweh, wenn man es denn so beschreiben darf, wieder etwas verstärkt... die DFB steht schon lange auf meiner Agenda.


Gruß

Marcus
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ETA 517
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