In und um Oberstdorf, 29.05 und 30.05.2021




In und um Oberstdorf, 29.05 und 30.05.2021

Beitragvon Knipser1 » So 6. Jun 2021, 13:01

Hallo zusammen,

was gibt es für einen Eisenbahn-Fotografen besseres, als im Urlaub Wandern und etwas Eisenbahn-Fotografie verbinden zu können?

Oberstdorf bietet diese Gelegenheit fast so gut wie Sylt. Obwohl es dort deutlich weniger IC-Verkehr als Richtung Insel gibt (im Prinzip sind es nur 2 Zugpaare), so kann man doch aufgrund der guten Fahrplanlage (die Züge verkehren morgens in sehr engem und abends in relativ engem Zeitabstand) Fotohobby und Wanderhobby gut verbinden.

Die 218er-Lastigkeit in den Beiträgen bitte ich nachzusehen - ich finde die Maschinen halt einfach toll.

Aber genug der Vorrede - auf in den Bahnhof:

Am 29.05 kommt der IC 2013 mit dem passendem Namen "Allgäu" in den Bahnhof eingefahren. Der auf der Lok mitfahrende Rangierer macht sich schon "bereit zum Sprung":


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Nach dem Ausstieg der Fahrgäste wird der Zug in die Abstellgruppe gedrückt. Rechts wartet 633 050 auf weitere Einsätze



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Am Morgen des 30. Mai steht IC 2084 nach Hamburg für die Fahrt bereit:




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Gehen wir mal etwas näher ran:


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"Bremsprobe" - die Signale habe ich schon "ewig" nicht mehr im Einsatz gesehen:


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Auf Gleis 1 wartet 633 051 auf die Fahrt Richtung Immenstadt. Mir gefällt das "Haifischdesign" übrigens sehr gut -aber ist ja, wie Vieles - Geschmackssache.



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Die Taube überlegt sicher noch, ob sie bis Hamburg mitfahren möchte :lol: :


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Auf Gleis 5 wartet der stets mit 2 Lokomotiven bespannte IC 2012 auf seine Fahrgäste ins Ruhrgebiet:


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Damit es nicht nur Bahnhofs-Bilder gibt, begeben wir uns für den nachmittäglichen IC 2085 (Ankunft Oberstdorf 16:11 Uhr) an die Bahnhofs-Ausfahrt von Fischen im Allgäu, mit 6 km nur ein Katzensprung von Oberstdorf entfernt.


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Zu Abwechslung nun mal ein paar Bilder vom 612 - hier bei der Einfahrt in den Bahnhof Oberstdorf:


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..und draußen auf freier Strecke zwischen Oberstdorf und Langewang:



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Am 30.05.2021 beobachtete ich Abends dann noch die Rangierfahrt in die Abstellgruppe vom IC "Allgäu"



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...und die Rückfahrt der Lokomotiven zur Nachtruhe an den Bahnsteig:



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Fortsetzung folgt...


Grüße

Guido
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von Anzeige » So 6. Jun 2021, 13:01

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Re: In und um Oberstdorf, 29.05 und 30.05.2021

Beitragvon Horst Heinrich » Mo 7. Jun 2021, 19:51

Wie immer gelingt Dir, Guido, ein interessanter und farblich wie stilistisch kräftiger Einblick in ein Betriebsgeschehen in atemberaubender Kulisse.
Herzlichen Dank für Dein Engagement uns teilhaben zu lassen.

Mir gefällt auch das ordentliche Umfeld der Bahn(en) in Bayern bzw. der Region um Oberstdorf.
Warum kann es nicht überall so aussehen?
Die Gesellschaft im 21.Jahrhundert: Bei vielen nichts anderes als das Fortleben des prähistorischen Menschen unter der dünnen Schale der Zivilisation.
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Re: In und um Oberstdorf, 29.05 und 30.05.2021

Beitragvon Knipser1 » Di 8. Jun 2021, 10:58

Lieber Horst,

danke für die nette Reaktion auf meinen Beitrag.

Ja, warum kann es nicht überall so aussehen - das frage ich mich auch.

Natürlich wurden auch in Oberstdorf schon ein paar Gleise rausgerupft, aber ich denke, aufgrund recht ordentlichen Verkehrs gerade im Winter kann man dort auf diese noch umfangreiche Infrastruktur (zum Glück) nicht verzichten.

Das Gelände ist wie du schon sagst sehr gepflegt und der Umgang der Eisenbahner untereinander ist recht herzlich und kollegial.

Da steht man zusammen und der Rangierer redet mal mit dem Fahrdienstleiter und auch die Lokführer der ICs haben genügend Zeit für ein Schwätzchen mit dem Zugpersonal ehe es los geht.

Es gibt auch im Bahnhof über dem Stellwerk noch ein Übernachtungsgebäude mit Aufenthaltsräumen.

Infrastruktur, und eine Atmosphäre, die immer seltener wird. Und ich habe das Gefühl, die Lokführer und auch das Zugpersonal freuen sich durchaus darauf, den Bahnhof Oberstdorf als Zielbahnhof anzusteuern. Denn auch in Bayern wird es nicht überall so zugehen, wie auf diesem kleinen Bahnhof.


Grüße

Guido
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Re: In und um Oberstdorf, 29.05 und 30.05.2021

Beitragvon Dieselpower » Di 8. Jun 2021, 11:26

Auch von mir einen herzlichen Dank für den Bilderbogen - einen Vorgeschmack hattest Du ja bereits über Mobilfunk versendet, geht schneller als Postkarten Schicken, eine der wenigen Sachen, die heute besser sind, als "früher".

Auch ich bin begeistert von der Infrastruktur, und der 218-Schwerpunkt ist keineswegs etwas, für das man sich entschuldigen muß - im Gegenteil, die Plastikbahnseuche grassiert ja so sehr (DAS ist eine Pandemie!), daß man beim Anblick einer Lok geradezu in Rage gerät. Naja, fast jedenfalls, und auch da nicht bei allen.... ;)

Allerdings muß ich auch sagen, daß mich das polnische Produkt ebenfalls anspricht, selbst wenn die ersten Erfahrungen weiter oben im Norden eher fragwürdiger Art waren, auch hier glänzten die Dinger durch Ausfälle - allerdings muß man auch Bedienfehler und ähnliches in Erwägung ziehen. Aber der "Regio-Hai" hat ein ansprechendes Äußeres, der Führerstand wirkt ordentlich und aufgeräumt, und der Lokführer hat wieder einen eigenen Ausstieg mit Leiter, der also auch auf der freien Strecke praxistauglich ist. Eine Eigenschaft, die man zumindest bei den dieselbetriebenen deutschen Plastikgurken sehr vermißt...des weiteren könnte ich mir vorstellen, daß es auch im Sommer keine Qual ist, den Hai zu fahren, da der Designer keine überkandidelte Treibhausscheibe vom Ausmaß eines Fußballfeldes eingesetzt hat (Die dann wieder zu 90% von Armaturen und Sonnenschutz von innen verdeckt wird - oder wo mit grell blitzenden Hitzeschutzfolien ein Abkacken der Karre zu verhindern versucht wird).

Ich würde ihn gerne mal probefahren, aber meine Hauptkundschaft bevorzugt ja leider das "Top-Produkt" von Alstom..... :roll:

Generell würde mich mal die Verarbeitungsqualität der Hersteller im ach so unterbelichteten Osten interessieren (PESA; SKODA und wie sie alle heißen). Im Güterwaggonbau setzt man ja schon sehr lange drauf....
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Re: In und um Oberstdorf, 29.05 und 30.05.2021

Beitragvon Rolf » Do 17. Jun 2021, 05:45

Vielen Dank für die tollen, aufschlussreichen Fotos. Ich hätte erwartet, dass es in Oberstdorf mittlerweile kaum besser aussieht als in Winterberg, wo die Infrastruktur, einst umfangreich für die Ski-Sonderzüge, bekanntlich radikal zurück gebaut wurde. Man kann wohl von Glück reden, dass es noch ein paar ICs gibt, die Oberstdorf ansteuern, sonst wären auch hier wohl nur noch wenige Gleise übrig geblieben. Die 218 im Einsatz vor Reisezügen sehe ich immer besonders gerne, zumal man diese Erlebnis nur noch an wenigen Strecken genießen kann. Die zeitlos elegante V 160 war immer meine Lieblings-Diesellok, zumal die an meiner Heimatstrecke am Niederrein (Krefeld-Kleve) das Rückgrat der Verkehre bildete und den einzigen echten D-Zug auf unserer Strecke beförderte, den heißbegehrten Austria-Express, mit dem ich als privilegiertes Eisenbahnerkind zahllose Reisen in den Süden gemacht habe (und dabei meine Freifahrten verbraten habe). Leider bin ich noch nie in Oberstdorf gewesen, aber die Fotos sind eine Werbung dafür, dies unbedingt nachzuholen. Spätestens nach der Pensionierung wird das fällig. In den 70ern haben wir als Familie immerhin mal einen Winterurlaub in Immenstadt gemacht, und da hat mir die Gegend auch schon sehr gefallen. Damals waren dort noch viele V 200 im Einsatz und in Immenstadt konnte man noch viel "echte Bahn" erleben, z. B. mit Umsetzen der Loks für die Fahrt von bzw. nach Oberstdorf. Wenn ich die Fotos und das Fehlen von Steuerwagen richtig interpretiere, ist das in Immenstadt bei den ICs immer noch der Fall, oder?
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Re: In und um Oberstdorf, 29.05 und 30.05.2021

Beitragvon Knipser1 » Do 17. Jun 2021, 07:47

Hallo zusammen,

danke für euer Feedback.

Für mich sind 218er bespannte Reisezüge immer ein Highlight.

Aber die Reviere werden kleiner - rund um den Bodensee wird schon immer mehr Oberleitung installiert und auch Richtung Sylt ist das ja vorgesehen.

Ok, das wird noch ein paar Jahre dauern - aber manchmal geht es schneller als gedacht.

Ist bei mir häufig so.

Ich denke, ach, das hat noch Zeit, mache ich irgendwann mal - und schwupps - schon fährt da was Anderes.
Auch im Allgäu tauchen immer mehr 245er auf. Ohne die 218er-Leihloks wäre die DB da (wie auf Sylt) schon aufgeschmissen.

Aber nichts hält ewig - und auch eine 218 ist (leider) nicht unzerstörbar. Also, nichts auf die lange Bank schieben ;-)

Grüße

Guido
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Re: In und um Oberstdorf, 29.05 und 30.05.2021

Beitragvon Dieselpower » Do 17. Jun 2021, 09:02

Ich finde es halt sehr erstaunlich, daß die BR 240, über deren trauriges Ende ich ein Dossier im EK geschrieben hatte, und die schon längst eingeschmolzen sein dürften, am Hindenburgdamm 1989 (!) schon heimlich als Ablöse für die Doppel-218 gefeiert wurden. Was fährt da heute, 32 Jahre danach, noch? Hmmm, mal nen Moment überlegen..... ;)

Mit diesen Mehrmotorenloks scheint man ja auch mehr Probleme als Freude zu haben, wie ich gehört habe. Nicht alles (*räusper*), was "innovativ" ist, ist auch gut...sieht man besonders bei Fahrzeugen, die sich selbst im Namen so bezeichnen, z.B. Alstom-Top-Produkt LINT... :roll:

Ach ja, die 215 am Niederrhein - hier waren die drei speziellen Schwestern im Dienst. 215 030-032, die mit ihrem Heizgenerator bereits eigentlich fast eine 218 waren, wurden u.a. besonders für diesen legendären "Austria-Express" vorgehalten, der dort rollte, wo heute schon keine Gleise mehr liegen....
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Re: In und um Oberstdorf, 29.05 und 30.05.2021

Beitragvon Rolf » Do 17. Jun 2021, 16:56

Dieselpower hat geschrieben:...Ach ja, die 215 am Niederrhein - hier waren die drei speziellen Schwestern im Dienst. 215 030-032, die mit ihrem Heizgenerator bereits eigentlich fast eine 218 waren, wurden u.a. besonders für diesen legendären "Austria-Express" vorgehalten, der dort rollte, wo heute schon keine Gleise mehr liegen....

Ja genau, die 215 mit el. Heizung. Es kamen aber auch 218er zum Einsatz. Die Gleise zwischen Kleve und Nijmegen liegen allerdings noch. Draisinen fahren im Sommer darauf. Eine Reaktivierung wird immer wieder diskutiert, aber die Niederländer in Groesbeek wehren sich vehement dagegen, da die Strecke mitten durch den Ort führt und wohl rechts und links der Trasse mittlerweile stark zugebaut wurde. Man fordert ernsthaft einen Tunnel. Also das Übliche... Den parallel führenden Radweg hat man zum Glück auf dem Planum des ehemaligen zweiten Gleises verlegt, so dass eine Reaktivierung zumindest theoretisch möglich bleibt (in der Eifel klappt das bekanntlich fast nirgendwo, s. Westeifelbahn oder Vennbahn). Aber bei einer Reaktivierung der ehemaligen Schnellzugstrecke müssten nach meinem Kenntnisstand auch die höhengleichen Bahnübergänge beseitigt werden, wofür ich eine Kostenschätzung in Höhe von 100 Mio. Euro in Erinnerung habe. Und dafür ist natürlich kein Geld da...
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Re: In und um Oberstdorf, 29.05 und 30.05.2021

Beitragvon Knipser1 » Fr 18. Jun 2021, 07:32

Rolf hat geschrieben:Vielen Dank für die tollen, aufschlussreichen Fotos. Ich hätte erwartet, dass es in Oberstdorf mittlerweile kaum besser aussieht als in Winterberg, wo die Infrastruktur, einst umfangreich für die Ski-Sonderzüge, bekanntlich radikal zurück gebaut wurde. Man kann wohl von Glück reden, dass es noch ein paar ICs gibt, die Oberstdorf ansteuern, sonst wären auch hier wohl nur noch wenige Gleise übrig geblieben. Die 218 im Einsatz vor Reisezügen sehe ich immer besonders gerne, zumal man diese Erlebnis nur noch an wenigen Strecken genießen kann. Die zeitlos elegante V 160 war immer meine Lieblings-Diesellok, zumal die an meiner Heimatstrecke am Niederrein (Krefeld-Kleve) das Rückgrat der Verkehre bildete und den einzigen echten D-Zug auf unserer Strecke beförderte, den heißbegehrten Austria-Express, mit dem ich als privilegiertes Eisenbahnerkind zahllose Reisen in den Süden gemacht habe (und dabei meine Freifahrten verbraten habe). Leider bin ich noch nie in Oberstdorf gewesen, aber die Fotos sind eine Werbung dafür, dies unbedingt nachzuholen. Spätestens nach der Pensionierung wird das fällig. In den 70ern haben wir als Familie immerhin mal einen Winterurlaub in Immenstadt gemacht, und da hat mir die Gegend auch schon sehr gefallen. Damals waren dort noch viele V 200 im Einsatz und in Immenstadt konnte man noch viel "echte Bahn" erleben, z. B. mit Umsetzen der Loks für die Fahrt von bzw. nach Oberstdorf. Wenn ich die Fotos und das Fehlen von Steuerwagen richtig interpretiere, ist das in Immenstadt bei den ICs immer noch der Fall, oder?



Hallo Rolf,

ganz vergessen: a, die ICs fahren ohne Steuerwagen - die Loks setzen immer um.

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