In und um Oberstdorf, 31.05.2021




In und um Oberstdorf, 31.05.2021

Beitragvon Knipser1 » So 13. Jun 2021, 21:44

Hallo zusammen,

auch am 31.05 zog es mich vor und nach der Wandertour nochmal an die Strecke:

Als morgendlichen Startpunkt hatte ich mir wieder Fischen ausgesucht, einmal mit 612:


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und mit 218 und IC:


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Auch Abends konnte ich zumindest noch dem IC Allgäu "auflauern, welcher sich hier aus Richtung Fischen im leichten Gegenlicht Oberstdorfer Gefilde nähert:



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Ein Querschuß geht da schon etwas besser. Leider lief die altrote 218 155 -wie so oft- an 2. Stelle:



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Für die vielen 612 habe ich dann an der Stelle unterschiedliche Brennweiten gewählt



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Zurück in Bahnhof, wo zumindest in der Beschilderung noch teilweise die gute alte Bundesbahnzeit lebt:



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Ein kleiner Design-Vergleich:



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Das war es dann für heute, Fortsetzung mit Teil 3 folgt...


Grüße

Guido
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von Anzeige » So 13. Jun 2021, 21:44

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Re: In und um Oberstdorf, 31.05.2021

Beitragvon Rolf » Mo 14. Jun 2021, 05:09

Sehr schöne Aufnahmen. Tolle Gegend. Die abweichende Farbgebung der beiden 218er im Doppelpack ist bemerkenswert (da sieht die alte Variante sogar besser aus als die aktuelle Lackierung). Fährt die BR 612 eigentlich auch noch mit eingeschalteter Neigetechnik?
Rolf
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Re: In und um Oberstdorf, 31.05.2021

Beitragvon Dieselpower » Mo 14. Jun 2021, 10:20

Als wir letztes Jahr nach Kempten gefahren sind, schien die Neigetechnik zu laufen, der ist ganz schön geflitzt.

Allerdings war ich von der ersten Klasse bitter enttäuscht. Hinter den Lokführer wurden 16 Ledersitze und vier Tische gequetscht, gerade zu Corona-Zeiten mit Maske kein Vergnügen, da der Tf auch noch zwecks Energiesparen die Motoren in Augsburg abgestellt hatte :arrow: Klima und Lüftung aus! Das andere Erste-Klasse-Abteil der 612er zur Wagenmitte hin ist nun 2. Klasse und Kinderspielecke (sehr wichtig!). Von den 16 Plätzen warern 15 besetzt, und das Gepäck staute sich überall, denn von den 15 Reisenden waren mindestens 12 (10 bekannte Gesichter) Urlaubsreisende aus unserem IC-Avmz. Sich noch mal aus dem Schiebepuzzle herauszuquälen, und zu prüfen, ob in dem anderen VT mehr Platz war, haben wir uns kurz vor der Abfahrt nicht mehr getraut. Dann wären unsere beiden Plätze vermutlich auch besetzt gewesen. Schöne Fahrt - rückwärts mit Schulter ans Fenster gedrückt (Immerhin war da eins....von den 8 "Fensterplätzen" haben 4 nämlich keins....), und ins immerhin halbwegs ergonomische Sitzgestell eingerastet. In Kempten wechselten wir dann auch ein gemietetes gummibereiftes Gefährt - zu meiner Überraschung eins mit einem dreizackigen Stern (Gratis-Upgrade wegen BahnCard First). Schon seltsam, mit der BahnCard gibt's Extra Komfort nur außerhalb der Bahnanlagen....von da an konnte ich auch die schöne Landschaft genießen, auch wenn ich auf den Verkehr achten mußte. Tolle Strecke übrigens - auf Nebenstraßen von Kempten nach Schruns (A). In Ermangelung gescheiter FV-Verbindungen haben wir den Umstieg in Kempten auf ein SIXT-Mobil als die beste Lösung empfunden. Ein Problem, das sich so vor Jahren auch nicht gestellt hätte, doch auch am Arlberg machen sich vernünftige Züge mittlerweile rar. Nicht zu vergessen, daß der Zug völlig überraschend "wegen Bauarbeiten" nur bis Oberstaufen gefahren ist, was mir beim Austüfteln der Anreise im Computer gar nicht gezeigt wurde - wir wären dann in Lindau mit einem hoffnungslos verspäteten SEV gestrandet....also alles richtig gemacht!

Zugegeben, mit einem schwach besetzten 612 durch die Kurven zu düsen macht ja schon Spaß, aber ich bin dieses eng bestuhlte, lärmende Triebwagengedöns so leid, ehrlich! Vor 20, ach was 10 Jahren hätten wir vermutlich ein kuschliges Abteil im n-Wagen für uns allein gehabt - mit Fenster zum Hereinlassen der guten Allgäuer Luft, oder ein schickes Abteil im ALEX. Wie kann man in solchen Urlaubsregionen nur dieses enge Gerümpel einsetzen? In einem 628 wäre es komfortabler gewesen...."Bahnland Bayern" hat sich bei mir dafür keine gute Imagenote eingefangen....dabei hat es mal gut angefangen, z.B. mit Minibar im endlos langen, picobello gepfegten n-Wagenzug aus Rotlingen von München nach Salzburg Anno 2008.

Nichts desto trotz, schöne Bilder hast Du uns da mitgebracht, Guido. Von außen wirkt es besser, als es ist, wenn man damit reisen muß.... ;)
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Re: In und um Oberstdorf, 31.05.2021

Beitragvon Knipser1 » Fr 18. Jun 2021, 07:36

Rolf hat geschrieben:Sehr schöne Aufnahmen. Tolle Gegend. Die abweichende Farbgebung der beiden 218er im Doppelpack ist bemerkenswert (da sieht die alte Variante sogar besser aus als die aktuelle Lackierung). Fährt die BR 612 eigentlich auch noch mit eingeschalteter Neigetechnik?



Hallo Rolf,

ich habe recherchiert - ja, die 612er fahren mit Neigetechnik.

Müßte man sich auch mal gönnen, bogenschnell durch das Allgäu zu flitzen.

Was mich bei den Kisten aber immer gestört hat ist das recht laute Motorengeräusch. Wenn man da über dem Aggregat sitzt ist das echt nicht angenehm bei weiten Strecken.

Grüße

Guido
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Re: In und um Oberstdorf, 31.05.2021

Beitragvon Dieselpower » Fr 18. Jun 2021, 10:44

In England fahren die Voyager und Verwandte (Class 220 bis 222) mit den gleichen Motoren, und sollten die HST und die letzten lokbespannten Reisezüge ersetzen.
Da die Dinger 4- oder 5-teilig sind, und die Cummins-QSK19 unter jedem Wagen für Vortrieb sorgen, ist die Lärmbelästigung und der sich wegen der Neitech nach oben verjüngende Wagenkasten alles andere, als ein Komfortmerkmal. Ähnlich wie beim 612 also....
Tanken ist sehr umständlich (5 angetriebene Wagen erfordern 5 Zapfsäulen, wobei bei Doppeltraktionen gleichzeitig getankt wird :arrow: 10 Zapfsäulen in einer 250 m langen Tankanlage), und die Bremswiderstände auf dem Dach verbieten ein Befahren der Dawlish Sea Wall bei starkem Wellengang und Spritzwasser....

Die Fahrzeuge führten dazu, daß man in UK festgestellt hat, daß Triebwagengedöns doch nicht der Weisheit letzter Schluß ist. Bei einem doppelten Super-Voyager, der von Plymouth nach Edinburgh fährt (planmäßig 2x täglich), dieseln ja 10 durstige Cummins-Motoren (wie im 612) über 12 Stunden lang nonstop.....wirtschaftlich soll das sein???

Und bei uns gibt es ja nur alberne 2-teilige Konfigurationen....mit anderen Worten, um 6 Wagen zu fahren, fährt man sinnlos 5 Führerstände spazieren....und verschenkt so fast eine ganze Wagenlänge nutzbaren Raum.

Umso alberner erscheint die beSCHEUERte Idee, alle Diesel-Tfz bis 2050 zu ersetzen...alleine Konstruktion und Zulassung würden ja geschätzt 1000 Jahre benötigen - von der technischen Entwicklung des Antriebskonzeptes fange ich lieber gar nicht an....
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Re: In und um Oberstdorf, 31.05.2021

Beitragvon Rolf » Fr 18. Jun 2021, 17:24

Knipser1 hat geschrieben:
Rolf hat geschrieben:Sehr schöne Aufnahmen. Tolle Gegend. Die abweichende Farbgebung der beiden 218er im Doppelpack ist bemerkenswert (da sieht die alte Variante sogar besser aus als die aktuelle Lackierung). Fährt die BR 612 eigentlich auch noch mit eingeschalteter Neigetechnik?



Hallo Rolf,

ich habe recherchiert - ja, die 612er fahren mit Neigetechnik.

Müßte man sich auch mal gönnen, bogenschnell durch das Allgäu zu flitzen.

Was mich bei den Kisten aber immer gestört hat ist das recht laute Motorengeräusch. Wenn man da über dem Aggregat sitzt ist das echt nicht angenehm bei weiten Strecken.

Grüße

Guido

Hallo Guido, vielen Dank für die Info. Das lese ich gerne! Bogenschnelles Fahren finde ich von der Idee her super und wenn möglich fahre ich gerne mit den Fahrzeugen von der BR 610 bis 612, auch wenn die Züge in der Tat überdurchschnittlich laut und nicht sehr bequem sind. Ich finde es sehr schade, dass die Technik bei uns nicht optimal umgesetzt wurde und sich infolgedessen nicht durchgesetzt hat.
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Re: In und um Oberstdorf, 31.05.2021

Beitragvon Dieselpower » Sa 19. Jun 2021, 08:57

Noch trauriger ist es, daß bereits im 614 Neigetechnik zu Beginn der 70er erprobt, aber sehr schnell aufgegeben wurde. Insofern ist es sehr bedauerlich, daß wir nicht schon auf allen kurvenreichen Strecken schnell fahren...
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Re: In und um Oberstdorf, 31.05.2021

Beitragvon Rolf » Sa 19. Jun 2021, 10:42

Dieselpower hat geschrieben:Noch trauriger ist es, daß bereits im 614 Neigetechnik zu Beginn der 70er erprobt, aber sehr schnell aufgegeben wurde. Insofern ist es sehr bedauerlich, daß wir nicht schon auf allen kurvenreichen Strecken schnell fahren...

Ja, absolut. Das wäre soooo wichtig für die Nebenstrecken. Ich habe ja auf der Eifelstrecke erlebt, wie voll die Züge waren, als die Fahrpläne mit den 611ern gefahren wurden. Die Fahrtzeiten waren auf einmal konkurrenzfähig und die Leute stiegen in Scharen um auf die Bahn. Teilweise gab es Zuwächse um 50%, wie in der Eifler Lokalpresse zu lesen war, und das in so kurzer Zeit. Daran kann man ja erkennen, wie wichtig den Fahrgästen die Geschwindigkeit ist. Die Züge wurden voller, obwohl der Fahrkomfort ein Rückschritt war (laut und unbequem). Geschwindigkeit ist offenbar der wichtigere Entscheidungsgrund für oder gegen die Bahn, wenn man als Pendler 2x täglich eine Strecke fährt. Ich habe ja 14 Jahre Pendler-Erfahrung mit der Bahn (Bonn -> Köln) und Schnelligkeit war mir stets wichtiger als der Komfort. Dafür habe ich sogar Umstiege in Kauf genommen und die direkt zur Arbeitsstätte in Köln führende Linie 16 verschmäht, die ebenfalls direkt vor unserer Haustür in Bonn abfährt, aber Ewigkeiten braucht. Leider war auf der Eifelstrecke schon nach wenigen Monaten Schluss mit der Neigetechnik und der Frust groß.

Dabei habe ich die 611er vor etwa 10 Jahren auf der Bodensee-Strecke im Einsatz erlebt. Da liefen die Kisten! Der Fahrplan war wohl für normale Züge ausgelegt, und so blieben wir in jedem Bahnhof lange stehen, so dass ich den freundlichen Tf ansprechen konnte. Er meinte, nach einigen Verbesserungen an den Zügen würden sie einigermaßen zuverlässig laufen und da er mit eingeschalteter Neigetechnik fuhr, hat er die Bahnhöfe stets deutlich vor der fahrplanmäßigen Zeit erreicht. Da konnte man richtig gut merken, welche großen Fahrtzeitgewinne der Zug rausfahren konnte bzw. könnte. Ein Jammer, dass diese Technik nur noch wenig zum Einsatz kommt. In Italien wird damit auf vielen Strecken gefahren, und dort habe ich mich schon oft von den Vorzügen der Technik überzeugen können. Ein Jammer, dass wir davon in Deutschland wieder so weit entfernt sind.
Rolf
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