Das Rad und Schiene Forum

[Horst Heinrich]

Bekanntermaßen haben rund zwei Drittel der Bürger Wiesbadens das Projekt abgelehnt.

https://www.hessenschau.de/wirtschaft/m ... q-100.html

So sinnvoll der Grundgedanke angesichts der immer brisanteren Verkehrssituation im Rhein-Main-Gebiet ist, so unsinnig ist das Vorhaben, hierzu die Trasse der Aaartalbahn bis Bad Schwalbach gewissermaßen als normalspurige Bahn zu eliminieren, um eine 1000mm-Strecke zu errichten.
Die Aaartalbahn in ihrer jetzigen Form tangiert anders als viele ländliche Nebenstrecken in Rheinland-Pfalz und Hessen bis Diez/Limburg prosperierende Städte und Gemeinden.

Von Limburg einmal durchgehend bis Mainz durchfahren zu können ohne Umweg über Bad Camberg - Niedernhausen wäre ein Gewinn, gerade für die Taunusregion, die nach Wiesbaden-Mainz orientiert ist.

Warum wird der ÖPNV immer nur lokal, nicht überregional "gedacht"?
Leider denkt ja auch die Siedlungsplanung meist regional.

Aber es ist absehbar, daß die Wohnungs- und Baugrundnachfrage nicht in Bad Schwalbach enden wird.
So wie ja auch ab den 1980er Jahren Ober- und Nieder Olm, Wörrstadt und Armsheim (Strecke Mainz-Alzey) von den überhitzten Immobilienpreisen der Mainzer Vororte profitiert haben dank eines funktionierenden Bahnanschlusses.

Also werden auch Hohenstein, Kettenbach und Michelbach irgendwann die hochgetriebenen und unerschwinglichen Preise südlich Bad Schwalbachs auffangen können, wenn auch hier eine ÖPNV-Anbindung vorgehalten wird.

Um diese Systematik zu erkennen, bedarf es keiner externen Planungsbüros mit teuren Machbarkeitsstudien, man fährt einfach mal ins Rheinhessische nach Wahlheim, Freimersheim oder Morschheim und sieht sich an, wieviele ehemalige Bewohner des Mainzer Spreckgürtels es nach hierhin "verschlagen" hat dank der reaktivierten Donnersbergbahn.

Und ich bringe sie immer wieder ins Spiel, die Strecke Bodenheim-Alzey.
Ihr Wiederaufbau könnte denselben Effekt zwischen Alzey, Gau Odernheim und Alzey erzielen.