1953 war der Hunsrück, in dem einst die Rotbuche dominierte, nicht zuletzt durch die "Reparationshiebe" der französischen Besatzer wertholzmäßig stark geplündert.
Die Franzosen ließen das Holz fällen, auf den Bahnhöfen verladen und schafften es per Eisenbahn nach Frankreich. Deutsche Förster und Waldarbeiter mußten das ganze machtlos begleiten.
Ein unrühmlicher Protagonist dieser Plünderungen war der französische Gouverneur für Rheinland-Pfalz, Claude Hettier de Boislambert, der in der hunsrücker Bevölkerung nur verächtlich "Holzlambert" genannt wurde. Zudem ging er widerrechtlich Jagen, auch während der Schonzeiten.
Das Bild zeigt die Verladung wertvoller Buchenstämme am Bahnhof Sohren 1953.
Die Fahrzeuge trugen noch das Kennzeichen der französischen Zone FR.
Pikanterweise sehen wir rechts das Sägewerk Ludwig Kunz, ebenfalls bis in die 1990er Jahre ein guter Bahnkunde und links hinten die erste Halle der Felke-Möbelwerke. Felke produzierte in Sohren hochwertige Küchen und Wohnmöbel, vorzugsweise aus Buche.
Das beschlagnahmte Holz wäre also vor Ort ebenfalls dringend benötigt worden und hätte die durch Krieg und Nachkriegszeit eingeschränkte Produktion wieder aufleben lassen.
Auch wenn sich Adenauer und De Gaulle auf hoher politischer Ebene zeitgleich um Aussöhnung der beiden Völker bemühten, in der Praxis auf den unteren Ebenen wurde das ganze oft durch unangemessene Willkür konterkariert.