Wilsenroth, Mai 1089




Alles, was länger zurückliegt, alte Bilder, Dokumente, Ereignisse etc.

Wilsenroth, Mai 1089

Beitragvon Knipser1 » So 22. Mär 2020, 23:28

Hallo zusammen,

beim Diascannen bin ich auf diese Bilddokument gestossen:

Eine Sonderfahrt mit VT98 trifft auf den relativ neuen 628.2 im allseits bekannten Bahnhof...

Bild


Grüße

Guido
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von Anzeige » So 22. Mär 2020, 23:28

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Re: Wilsenroth, Mai 1089

Beitragvon Horst Heinrich » So 22. Mär 2020, 23:50

Hallo Guido,

ich danke Dir für das Einstellen dieses Bildes, das ist so wohltuend in dieser verrückten Zeit.
Auch unser Forum arbeitet weiter, auch mit ganz normalen Bildern und Rückblicken.

Daß wir uns nicht in diesem pathologischen Gekrampfe verlieren, verdanken wir auch Menschen wie Dir, die einfach weitermachen und uns mit gelungenen Reproduktionen bereichern.

Ein Lichtblick!

Interessant das Trio auf der Bank- was wurde hier wohl gerade besprochen???
Und an der rechten Ecke des Stellwerks: "Feind hört mit... :) "
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Re: Wilsenroth, Mai 1089

Beitragvon Dieselpower » Mo 23. Mär 2020, 00:08

In der Tat ein wohltuendes Dokument der Zeit. Wie entspannt es doch noch vor 931 Jahren zuging, und wie modern der Westerwald schon war.
Chronisten werden 715 Jahre später notieren: "Richard Trevithick kann seine merkwürdige Erfindung einer Dampflokomotive einpacken, seit Jahrhunderten fahren in einer Region des Herzogtum Franken, besiedelt von einem listigen Bergvölkchen bereits Eisenbahnen mit sonderbaren Antrieben ohne Rauch und Ruß (bzw. nur wenig davon!)". :D
Dirk, wußtest Du, daß dein Wohngebäude schon so alt ist?

Spaß beiseite - was für ein beruhigend wirkendes Bild aus einer schönen Zeit, Danke fürs Zeigen! Verblüffend, welches Vegetationswachstum dort heute die Blickrichtung ins Tal (Langendernbach) verdeckt.
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
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Re: Wilsenroth, Mai 1089

Beitragvon Dieselpower » Mo 23. Mär 2020, 00:15

Bei genauem Hinsehen fällt mir auf, mit welcher Liebe zum Detail z.B. die alten Fensterläden heute wieder die praktischen, aber schäbigen Rolläden ersetzt haben - nur um ein kleines Detail an diesem Kleinod von Bahnhof zu nennen!
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Re: Wilsenroth, Mai 1089

Beitragvon Horst Heinrich » Mo 23. Mär 2020, 00:20

Dieselpower hat geschrieben:.
Chronisten werden 715 Jahre später notieren: "Richard Trevithick kann seine merkwürdige Erfindung einer Dampflokomotive einpacken, seit Jahrhunderten fahren in einer Region des Herzogtum Franken, besiedelt von einem listigen Bergvölkchen bereits Eisenbahnen mit sonderbaren Antrieben ohne Rauch und Ruß (bzw. nur wenig davon!)". :D
Dirk, wußtest Du, daß dein Wohngebäude schon so alt ist?


Meine Familienchronik verzeichnet für das Jahr 1089:
Hochzeit Heinrich IV mit Adelheid von Kiew - ein glanzvolles Spektakel, von dem meine Oma gerne erzählte.
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Re: Wilsenroth, Mai 1089

Beitragvon Knipser1 » Mo 23. Mär 2020, 08:35

Hallo zusammen,

ich danke euch für das Feedback.

@ Horst: das Gute an dieser nun "zwangsweise entschleunigten" Zeit ist, dass die Muße hat, paar Dias zu scannen. Ich müßte mal recherchieren, was das für eine Sonderfahrt war. Wir sind damals auf jeden Fall noch nach Meudt und nach Rennerod gefahren, also kreuz und quer durch den Westerwald. Vielleicht scanne ich die Dias auch noch.

@ Dirk: auf jeden Fall habt ihr den Bahnhof wieder zu einem echten Schmuckstück gemacht - es war schon immer mein Lieblingsbahnhof im Westerwald, seit ich den das erste Mal besucht habe. Irgendwie gab es da noch alles, was "meinem" Heimatbahnhof in Kottenheim schon seit mehreren Jahren fehlte: Laderampen, Formsignale, Stellwerk etc.

@Marko: Das mit der Vegetation ist mir erst duch deinen Hinweis aufgefallen - ja, in 30 Jahren wächst schon Einiges. Oder Dirk düngt zu viel ;-)

Viele Grüße

Guido
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Re: Wilsenroth, Mai 1089

Beitragvon Grauwacke » Do 26. Mär 2020, 13:11

Hallo Zusammen,

vielen Dank für dieses schöne Foto aus 1089. Da sieht man mal, wie lange die VT's aus dieser Zeit überlebt haben. Dieser Bahnhof war auch immer mein Lieblingsbahnhof im Westerwald, dicht gefolgt von den unnachahmlichen Bauten in Bad Marienberg, Rennerod, Fehl-Ritzhausen und Driedorf (alle gleich). Aber die waren uns eine Nummer zu groß. Wilsenroth wurde schon ganz schön verbastelt über die Jahrzehnte. Mit diesen komischen Rolläden hat man schwere Schäden an den Sandstein-Fensterstürzen angerichtet. Da wurde gebohrt und weggestemmt, was das Zeug hielt, um die Kästen da hineinzuquetschen. In alten Zeichnungen finden sich noch die alten Fensterläden aus kunstvoll gestaltetem Holz. Auch hatte das große Satteldach aufwändige Holzverzierungen in den Giebeln zur Gleisseite und nach Hinten. Die schmucklose Neonlampe über dem aus Stein gefertigten Bahnhofsschild bestand damals noch aus einer geschwungenen Lampe, die das Schild von vorne anleuchtete. Alles konnten wir natürlich nicht wiederherstellen, aber die alten Fenster und die Naturschiefereindeckung des Daches waren uns ein wichtiges Anliegen. Und was die Vegetation anbelangt, so habe ich leider kein Diuron mehr. Ich dünge sozusagen mit der Motosense. Man sehe es mir nach...

3 bange Jahre kämpften wir seinerzeit um das Gebäude und gegen die Windmühlen einer völlig außer Rand und Band geratenen Bahn. Meine Beharrlichkeit führte schlussendlich dazu, dass man uns den Bahnhof aus der Hand des Vorstandsvorsitzenden des damaligen Geschäftsbereiches "Personenbahnhöfe" direkt verkaufte, weil man sich dazu in der nachgeordneten Verwaltung außer Stande sah. Und selbst das gelang letztlich nur mit guten Beziehungen. Nun zittern wir allerdings um das Interieur und hier ganz besonders um das alte Stellwerk. Der hessische Denkmalschutz ist, wie alle öffentlichen Verwaltungen, zur Handlungsunfähigkeit mutiert und es gelingt uns seit Jahren nicht, unseren Bahnhof auch als technisches Denkmal anerkennen zu lassen. Und das, obwohl es gute Gründe dafür gibt und wir schon den Landrat persönlich eingeschaltet haben. Fehlanzeige! Entweder man reagiert verärgert auf unsere Eingaben oder man ignoriert sie. Die zuständige Dame (sie ist emanzipiert und trägt einen Bindestrich im Nachnamen), ist immer und ich meine wirklich immer mit folgenden Argumenten nicht erreichbar:
1. Fortbildung
2. Mutterschutz
3. Elternzeit
4. Krankenstand
5. Reha
6. Kur
7. Überstundenfrei
8. Auswärtstermine
9. Urlaub
10. Besprechung

Ein iterativer Prozess, der in seiner Reihenfolge beliebig kombinierbar ist und Jahr für Jahr fortschreitet. Im Büro trifft man diese Person nie an. So arbeitet der Landkreis Limburg/Weilburg, aber ich denke, andernorts ist es vergleichbar.

Nun denn, wir versuchen auch weiterhin, das Beste aus dem Bahnhof zu machen.

LG, Dirk
Zuletzt geändert von Grauwacke am Mo 6. Apr 2020, 13:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wilsenroth, Mai 1089

Beitragvon Horst Heinrich » Do 26. Mär 2020, 19:53

Grauwacke hat geschrieben:
Ein iterativer Prozess, der in seiner Reihenfolge beliebig kombinierbar ist und Jahr für Jahr fortschreitet. Im Büro trifft man diese Person nie an. So arbeitet der Landkreis Limburg/Weilburg, aber ich denke, andernorts ist es vergleichbar.

Genauso ist es Dirk, in allen Bereichen der öffentlichen Verwaltung.
Ein kanzerogener Prozeß, er wirkt und zersetzt im Verborgenen, jedoch zerstört er unwiederbringlich.
Was dann kommt, ist ungewiß, wahrscheinlich wirklich erst einmal Dystopie.

Oder Anarchie.

Andere Frage:
Ist die Dame nun endlich jenseits der 45?
Sonst wiederholen sich u.U. die Punkte 2. und 3. demnächst :o

Obwohl, es soll ja Frauen geben, die glauben, noch mit 50 einem Neubgeborenen eine gute Mutter sein zu können. Oh Gott!!!
Das wird dann als Heidi-Klum-Backofen-Syndrom demnächst wissenschaftlich eingeführt.

Männer im Kreis Limburg-Weilburg, meidet angetrunkene, kirmeslaunige Sachbearbeiterinnen der Kreisverwaltung, die wollen nur den nächsten Braten in der Röhre, fahrt lieber 4 Stunden gen Osten und badet in netter Gesellschaft in tschechischem Bier!

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