Horst Heinrich hat geschrieben:Zwei sehr stimmungsvolle Aufnahmen, Marko, danke dafür, vor allem sind es oft die "Rahmenszenerien", die so authentisch und einzigartig sind.
Ob es nun das Lokführerquartett auf Bild 2 ist mit wahrhaft abwechslungsreichem, aus heutiger Sicht aber fast schon schmerzensgeldbewehrtem Outfit der 1980er Jahre oder der Betriebsstoff-Kesselwagen, aus dem der Diesel direkt in Loks oder VT's gepumpt wurde (sah man damals öfter in E-Lok Bw's, in denen es nicht mehr viel Verbrennungsmaschinen gab).
Mein Blick fällt auch immer wieder auf die Originallackierungen der 140er und die Exemplare mit der, für meine Begriffe unschönen und sehr schmutzanfälligen Zweifarbenlackierung. Die Originale strahlen doch etwas Majestätisches aus, die umlackierten Exemplare wirken wie Spielzeug.
Da gebe ich dir fast vollumfänglich recht, auch wenn ich ozeanblau/beige ganz gerne mochte - wie Spielzeug hingegen sehen die oft in augenkrebserregender Weise verschandelten alten Damen im Besitz von manchen Privaten aus, da kann man sich wirklich nur noch damit trösten, daß das Fahrzeug noch erhalten ist, wie die leichengrauen Railadventure-Loks oder die neuerlichen seltsamen Metallic-Kreationen der Bayernbahn. Ebenso verboten sehen die ganzen Werbeträger aus, die mit fürchterlichen Denglisch-Ausdrücken, Eigenwerbung für die Anmietung oder den Ankauf ("Miet mich!") oder seltsamen Stellenangeboten oder gar LGBTQWXYZUSW-Regenbögen-Motiven nerven....aber Geschmäcker sind ja verschieden....
Alles begann mit städtischen Verkehrsbetrieben, in Köln war es z.B. der Wagen 3038, der seinerzeit erstmals nicht im traditionellen beige mit grüner DÜWAG-Zierlinie daherkam, sondern in himmelblau mit Wölkchen Werbung für den Köln/Bonner Flughafen machte, da war das noch ein erheiternder Farbtupfer, zufälligerweise fuhr ich auf seiner Jungfernfahrt auf der Linie 9 mit - der Fahrer ließ sogar über die - damals noch mit Cassetten betriebene - Haltestellenansage Stimmungsmusik laufen, und sagte alle drei, vier Stationen durch: "Die Stjuardesse kumme jlich die Musikjrosche kassiere!", und sorgte für eine kurzweilige Fahrt. Aber heute sind ja fast alle Bahnen und viele Busse beklebt, man schreckt nicht mal mehr vor beklebten Fenstern zurück, kaum ein Fahrzeug erscheint noch im identifizierbaren städtischen Aussehen, bis es auf die Loks der DB überschwappte. Ich erinnere mich, jede schöne Sonderlackierung damals - ob 218 217 oder die City-Bahn-Loks und jede klassisch blaue, grüne und dunkelrote Maschine mußte schnellstmöglich in das Corporate-Design-Gewand mit dieser (die allerschlimmste Farbgebung) orientroten - es gab nicht mal einen RAL-Ton für diese grausige - erst knallige, dann gammelig rosa, weil nicht UV-resistente - Farbe. Aber für Werbung und entsprechende Einnahmen - druff g'schisse!
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
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"Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...!"
Konrad Adenauer