Aktuelles von der Hunsrückbahn




Alles, was sich so in jüngster Vergangenheit ereignet hat oder sich ereignen wird

Re: Aktuelles von der Hunsrückbahn

Beitragvon Horst Heinrich » Mo 3. Aug 2020, 10:28

Heute berichtet die Rhein-Zeitung Simmern von der Erkundungsfahrt.

Erfolgreiche Inspektion der Hunsrücktrasse:

Neben Protestaktion viel Beifall für Güterverkehr-Testfahrt

Ein großer Bahnhof wurde am Freitag und Samstag einer Lok bereitet, die als Vorbote möglicher Gütertransporte auf der Trasse der Hunsrückquerbahn unterwegs war. Im Rahmen einer Inspektionsfahrt erkundete ein Team der Schweizer WRS Widmer Rail Service AG die Strecke, die möglicherweise noch in diesem Jahr offiziell beschickt werden könnte.

„Das war ein erster Aufschlag“, sagte WRS-Niederlassungsleiter Alexander Neubauer nach der Inspektionsfahrt.
Als sich die 80 Tonnen schwere Diesellok der Baureihe 225 über die Gleise der Hunsrückquerbahn schob, warteten überall auf ihrem Weg Menschen. Die meisten davon waren überaus guter Dinge, die Lok zu sehen, die von der WRS auf die Strecke gebracht wurde – und viele waren auch überrascht, wie schnell sich die Lok den gezückten Smartphones und Kameras näherte.

Überall dort, wo kein Bahnübergang zu queren und vor allem aktiv zu sichern war, kam die Fahrt schnell voran.
Alexander Neubauer, der Teil des Drei-Mann-Teams an Bord der Lok war, zeigte sich angetan vom technischen Zustand der Strecke. „Im Großen und Ganzen verlief es positiv“, sagte er, „wir wissen jetzt, wie die Strecke funktioniert.“

Es seien lediglich einige kleinere Mängel festgestellt worden, die jetzt mit dem Infrastrukturbetreiber erörtert werden müssten.
Abhängig davon, wie diese Abstimmungen mit der zuständigen DB Netz AG verlaufen, könnten wohl tatsächlich in absehbarer Zeit Güterzugverbindungen aufgenommen werden.
Ein wichtiges Thema der Gespräche dürften die Bahnübergänge sein – bei der Inspektionsfahrt stieg an jedem der Übergänge, die teils fernab von regulären Straßen und Wohngebieten liegen, ein Bahnübergangsposten aus und sorgte für eine sichere Passage.

Für die Zaungäste war es ein Hingucker, für die WRS dürfte dieses Prozedere im regulären Betrieb einigen Aufwand bedeuten

Von Langenlonsheim aus kommend, näherte sich die Diesellok dem Rhein-Hunsrück-Kreis und wurde dort von Neugierigen, diversen Bahnfans, aber auch von der Politik willkommen geheißen.
In Simmern gehörten verschiedene Mitglieder der Parlamente zu denjenigen, die sich über die Ankunft des WRSTeams freuten. Stadtbürgermeister Andreas Nikolay, der die Reaktivierung der Hunsrückquerbahn ebenso wie der Kirchberger VG-Chef Harald Rosenbaum und dessen Kollege Michael Boos (VG Simmern-Rheinböllen) erheblich unterstützt, begrüßte die Inspektionsfahrt ausdrücklich.
Nach Jahren des Wartens auf die Bahn war eine gewisse Begeisterung spürbar, wenngleich Nikolay und seine politischen Mitstreiter nicht verbargen, dass sie sich über Personenverkehr noch mehr freuen würden.

Vielleicht könne die WRS für eine Initialzündung sorgen.
Kritisch empfangen wurde die Inspektionsfahrt, wie Neubauer erläuterte, derweil in Windesheim (Kreis Bad Kreuznach). Versuche, mit protestierenden Menschen ins Gespräch zu kommen, scheiterten. „Wir haben versucht, in einen Dialog zu kommen“, sagte Neubauer. Doch dieses Ansinnen war nicht erfolgreich. Volker Boch


Ein Bericht, der im großen und ganzen das Ereignis seriös und wahrheitsgemäß wiedergibt.
Für etwas sehr euphorisch halte ich allerdings die Aussagen von Herrn Neubauer zum technischen Zustand der Strecke. Wenn er richtig zitiert ist, "weiß er nun, wie die Strecke funktioniert."
Ich weiß ja nicht, über welche eisenbahnfachlichen Qualifikationen Herr Neubauer verfügt, aber eine solche Aussage -unabhängig von der etwas unglücklichen Formulierung- ist doch allein schon deshalb etwas kühn, weil er die Strecke jetzt bei einer einzigen Testfahrt unter klimatisch recht günstigen Bedingungen erlebt hat.
Ich würde mir ein solches Urteil erst nach mindestens einem Betriebsjahr mit Frühjahr-, Sommer-, Herbst- und Winterkapriolen erlauben, denn jeder, der die hunsücker Strecken kennt, weiß, daß die 60 Kilometer von Langenlonsheim bis hinauf nach Büchenbeuren keine homogene Trasse sind, sondern ein heterogenes Abenteuer mit oft auch spontan wechselnden Betriebszuständen.

Ich denke da allein an das nur sehr spärlich freigeschnittene Lichtraumprofil und die Gefahren etwa aus Windbruch und witterungsbedingt fehlender Adhäsion. Sicherlich, die Nutzbarkeit einer Strecke zu gewährleisten ist Aufgabe der EIU, aber für die DB ist die Strecke ja befahrbar.
Und wenn etwa umgestürzte Bäume die Weiterfahrt verzögern muß ja das EVU dem Kunden Rede und Antwort stehen, nicht das EIU.

Jede Investition des EIU, die eine Erhöhung der Hg über die bisherigen 10/15 km/h hinaus zum Ziel hat, müßte verhandelt werden und wenn sich beim DB-Konzern nicht in den letzten Tagen eine generelle Änderung der Geschäftspolitik hinsichtlich Mittelgebirgsstrecken auf denen seit Jahren der Betrieb ruht, eingestellt hat, sehe ich hier das größte Problem.

Nun der Bericht in der Rhein-Zeitung Bad Kreuznach (Öffentlicher Anzeiger)


Streit um die Diesellok: Bürger fordern Lärmschutz

Als sich am Freitag die schwere Diesellok im Auftrag des Schweizer Unternehmens Widmar Tail Service (WRS) von Langenlonsheim aus über Stromberg auf der Hunsrückbahn-Strecke nach Büchenbeuren zur Erkundungsfahrt auf den Weg machte, wurde sie von einem Pulk von Hobbyfotografen und Eisenbahnfreunden begleitet. Am Samstagmittag bot sich dem Lokführer und seinen Begleitern andernorts, vor allem in Windesheim, ein anderes Bild.

Im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der „Interessengemeinschaft (IG) Hunsrückbahn – So nicht” im Weingut Gundlach, in unmittelbarer Nähe der Gleisanlage, nutzten die Mitglieder, aber auch viele Bürger aus Gemeinden, die unmittelbar an der Bahnstrecke liegen, die Gelegenheit, Flagge zu zeigen.
„Es ist sicher richtig, dass die Bahn einen Beitrag dazu leisten kann, den ständig zunehmenden Verkehr auf unseren Straßen zu entlasten“, so IG-Vorsitzender Wolfgang Kochanowsky. „Sollten aber in Kürze Güterzüge täglich in der Nacht über die Hunsrückbahn-Strecke fahren, ist es wichtig, dass für Lärmschutz, Sicherheit und Umweltschutz gesorgt wird. Oder die Züge sollten, so wie früher die Kalkzüge auch, nur am Tag fahren.
Mit unserer Anwesenheit soll die WRS erkennen, dass wir keinen Güterverkehr wollen und für ein Nachtfahrverbot kämpfen.”
Kochanowsky vertritt die Auffassung, dass die Priorität der rheinland-pfälzischen Landesregierung nicht unbedingt dem Personennahverkehr gelte. Zudem lasse der Hunsrückflughafen Hahn viele Fragen offen.
Auch sei der Bustransfer für Fluggäste schneller und mit 11 Euro nicht teuer.
Kaum hatte die Diesellok den ehemaligen Windesheimer Bahnhof passiert, zeigten Mitglieder der IG mehrere Transparente mit Aufschriften wie „Neuer Lärm auf (ur)alten Gleisen”, „Lokpfiff und Dieselruß nicht im Weindorf”, oder „Kein Klimaschutz mit Technik von 1890”. Allem voran aber wurde Lärmschutz gefordert. Die Lok hielt kurz an, ein Mann stieg aus und bot Gummibärchen an – ein Angebot, das aber nicht angenommen wurde. Mitten drin war auch der Guldentaler Winzer Linus Lorsbach.

Gegenüber dem Oeffentlichen Anzeiger sagte er: „Ich kann nicht nachvollziehen, dass seit acht Jahren ein Planfeststellungsverfahren läuft und sich absolut nichts tut. Jetzt soll plötzlich Güterverkehr auf der Strecke rollen. Das kommt schon mehr als überraschend. Und das, wo Fragen zum Wasser- und Umweltschutz, über Gefahrguttransporte oder die Sicherheit an den vielen unbeschrankten Bahnübergängen – sieben allein in Guldental – noch völlig offen sind.”
Als vorrangig und dringend erforderlich erachtet der Windesheimer Ortsbürgermeister Volker Stern (Pro Windesheim) den Lärmschutz, ebenso wie die Verkehrsregelung, zumal sich im Ortskern, dicht nebeneinander, zwei beschrankte Bahnübergänge befinden.
Vor allem hier befürchtet nicht nur Stern, bedingt durch das hohe Verkehrsaufkommen in Richtung Autobahn, Verkehrsstaus ohne Ende.
Wie zu hören war, sei die Bahnstrecke weitgehend in Ordnung, lediglich „einige Kleinigkeiten” müssten bis zum Start des Güterverkehrs am Sonntag, 6. Dezember, noch erledigt werden. Ob die IG weitere Aktionen plant, hängt zunächst von der weiteren Vorgehensweise von WRS ab.  


Auf die journalistischen Defizite (Widmar Tail Service etwa) dieser Hofberichterstattung für die Abonnenten der Rhein-Zeitung in Guldental möchte ich jetzt nicht näher eingehen. Aber dieser Bericht strotzt nur so vor mangelnder Sachkenntnis (etwa hinsichtlich der Bahnübergangssicherung, der Straßenverkehrsordnung oder der Rechtslage bei gewidmeten aktiven Bahnstrecken), er gibt auch Einblick in eine abenteuerliche Geisteswelt, etwa beim Windesheimer Bürgemeister Stern. Er spricht von "Verkehrsstaus ohne Ende". Bei geplanten drei Zügen wöchentlich???
Ich kenne Windesheim und auch die beiden beschriebenen BÜ's mit Vollschranken und auch noch die Situation, als einmal am Tag der Kalkzug nach Stromberg und zurück durch Windesheim fuhr, manchmal mit 10 Wagen. Da stauten sich selten mehr als 20 Autos über fünf Minuten.
Aber vielleicht hätte Herr Stern ja statt des einen Zuges lieber 20 Lkw mehr in der Ortslage Windesheim gehabt.
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Re: Aktuelles von der Hunsrückbahn

Beitragvon Horst Heinrich » Mo 3. Aug 2020, 12:39

eifelhero hat geschrieben:Und warum muß an jedem Waldweg der Sicherungsposten stehen?


Er müßte nicht mal an jeder Straße stehen, denn das Andreaskreuz gewährt dem Schienenverkehr immer Vorrang.
Der SiPo steht eigentlich im Normalfall nur da, wo Schranken- oder Blinklichtanlage ausgefallen sind, weil etwa bei gestörten Blinklichtanlagen am Überwachungssignal das Signal BÜ 0 angezeigt wird, was zwischen Büchenbeuren und Langenlonsheim an allen Blinklicht-Anlagen der Fall ist.

Daß der SiPo an jedem BÜ ausgestiegen ist, auch an denen in menschenleer scheinenden Waldgebieten könnte eine Anordnung des Betriebsleiters des EVU/EIU sein, weil Zugverkehr auf dieser Strecke so selten ist und die Aufmerksamkeit des Straßenverkehrsteilnehmers entsprechend nachläßt.

Ein Unfall bei einer solchen, von dutzenden Fotographen observierten Fahrt wäre auch die schlechteste Publicity.

Die Idee, lieber Heinz, mal einen Güterzug auf die Strecke zu stellen und daneben die von der Tonnage her vergleichbare Anzahl Lkw halte ich für sehr gut. Anbieten würde sich hier sogar die L 242 in Windesheim ab Kreuzung mit der L 236 Richtung Schweppenhausen. Hier läuft die Hunsrückbahn gut sichtbar einige hundert Meter parallel zur Straße. Das wäre wahrscheinlich -medial und fototechnisch gut dargestellt- eine echte Werbung für die Bahn.
Schlag das Widmer doch mal vor.
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Re: Aktuelles von der Hunsrückbahn

Beitragvon Horst Heinrich » Mo 3. Aug 2020, 18:15

Einen interessanten zusätzlichen Hintergrundbericht bietet das online-Portal Südwest-Events Fotografie e.V.

https://suedwest-events.de/2020/08/03/b ... land-gmbh/

Darunter auch ein Interview mit dem Niederlassungsleiter von WRS Deutschland Alexander Neubauer.
(Der allerdings 2012 als selbständiger Eisenbahndienstleister schon einmal in die Insolvenz gegangen ist, was allerdings per se noch kein Makel ist, wenn man das deutsche Insolvenzrecht etwas kennt).

Hierin kündigt er für Dezember einen Zug täglich zwischen Morbach und Langenlonsheim an, vor allem zur Bedienung der Holzindustrie.
Meine ganz persönliche Meinung:
Wenn es klappt, auch nur einen Wagen zu bestücken, köpfe ich die beste Flasche Sekt aus der Speisekammer, denn das wünsche ich mir seit 14 Jahren für die Hunsrückbahn, auf der bis 2001 wirklich erfolgreich alle möglichen Massengüter transportiert wurden.
Ich sehe halt nur die zuvor schon mehrfach geschilderten widrigen Rahmenbedingungen, wenn man das hinbekäme...

Die Aussagen zu Teil 2 des Vorhabens (Morbach-Thalfang-Hermeskeil halte ich für sehr "sportlich":
Den Zustand dieses Abschnittes habe ich ja kürzlich hier im Forum dokumentiert, hinter Dhronecken fehlen ein paar Meter Gleis, die Widmer GmbH ist ja auch kein EIU, das eine Strecke pachten könnte und wenn man ein pachtwilliges EIU finden würde, dann müßten diese Unternehmer schon sehr sehr viel Idealismus, Geld und fachliche Ressourcen mitbringen, um dem ganzen wieder eine Betriebsfähigkeit "einzuhauchen".
Aber auch zu diesem Unterfangen meinerseits: Aufgeschlossene Sympathie!
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Re: Aktuelles von der Hunsrückbahn

Beitragvon Horst Heinrich » Di 11. Aug 2020, 12:01

Nachricht aus Hinzerath (soeben gesehen):
Die vor geraumer Zeit zuasphaltierten Spurrillen am Bahnübergang im Zuge der Landesstraße 159 sind wieder frei. Der erste Zug seit langem kann kommen.
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Re: Aktuelles von der Hunsrückbahn

Beitragvon Horst Heinrich » Di 11. Aug 2020, 20:15

Die grüne Landtagsabgeordnete Jutta Blatzheim-Roegler während ihrer Wahlkampftour in Kirchberg

(Bericht der Rhein-Zeitung von heute):

Kirchberg
Plädoyer für die Hunsrückquerbahn: Grüne Abgeordnete Blatzheim-Roegler nimmt Trasse in Blick

Während ihrer Sommerreise durch ihren Wahlkreis (Wahlkreis 23, BernkastelKues/Morbach/Kirchberg) besuchte die stellvertretende Vorsitzende der Landtagsfraktion von
Bündnis 90/Die Grünen, Jutta Blatzheim-Roegler, auch die Stadt auf dem Berge, wo es auch um das Thema „Reaktivierung der Hunsrückquerbahn“ ging.
Zunächst machte sich Blatzheim-Roegler ein Bild vom neuesten Projekt der Rhein-HunsrückEntsorgung, dem Bau einer hochmodernen Biogasanlage, und besichtigte die Heizungsanlage des Kirchberger Schulzentrums. Nach einem Gespräch mit Verbandsgemeindebürgermeister Harald Rosenbaum stand dann an der Gleisanlage rund um den Kirchberger Bahnhof das Thema „Reaktivierung der Hunsrückquerbahn“ im Mittelpunkt.

„Ich bin seit jeher – schon seit den 1980er-Jahren – eine Verfechterin der Reaktivierung“, machte Blatzheim-Roegler deutlich. Ihre Partei habe die Durchführung des Planfeststellungsverfahren im Koalitionsvertrag mit verankert und wolle die Reaktivierung sowohl für den Güter- als auch für den Personenverkehr vorantreiben. Dass sich mit dem Unternehmen WRS Widmer Rail Services nun ein Interessent aus der Schweiz für die Nutzung der Strecke gefunden hat, freut die Abgeordnete.
Gerade im Holzbereich rund um Morbach gebe es vermutlich genügend interessierte Firmen. Doch natürlich dürfe dabei auch das Thema Sicherung und Lärmschutz nicht außer Acht gelassen werden. „Tagsüber dürfte der Lärm kein Problem sein“, sagte Blatzheim-Roegler.
In Gesprächen mit Alexander Neubauer, Niederlassungsleiter der WRS Deutschland, sei deutlich geworden, dass das Unternehmen zunächst nur einen Zug und den nicht einmal täglich auf die Strecke schicken wolle. Lärm wie etwa im Mittelrheintal, wo täglich mehrere Hundert Züge durchfahren, sei im Hunsrück nicht zu erwarten.
Auch dann nicht, wenn der Betrieb erweitert würde.

Die Abgeordnete wünscht sich, dass die Strecke auch für den Personennahverkehr an Bedeutung gewinnt. „Gerade als verkehrspolitische Sprecherin der Grünen spreche ich mich generell für eine Reaktivierung von Bahnstrecken im ländlichen Raum aus“, machte sie deutlich. Die Abhängigkeit vom Auto könne dann etwa in Kombination mit den E-Dorfautos deutlich verringert werden. „Der Nahverkehr verhindert auch Abwanderung“, ist sie sicher.

Kreistagsmitglied Daniela Lukas-von Nievenheim habe Landrat Marlon Bröhr gebeten, das Thema Reaktivierung auch noch einmal auf die Tagesordnung des Kreisausschusses zu setzen. „Es ist wichtig, dass für uns der Zug nicht abfährt“, sagte sie insbesondere auch im Hinblick auf mögliche Landes- oder Bundesfördermittel. Zudem sei es wichtig, dass sowohl die betroffenen Verbandsgemeinden als auch der Kreis deutliche Zeichen setzen. Auch, um den Druck auf das Verkehrsministerium zu erhöhen. „Ich wünsche mir vom Land, dass das Ministerium mehr Druck auf das Eisenbahn-Bundesamt ausübt, damit der Betrieb bald starten kann“, ergänzte Blatzheim-Roegler.


Natürlich gehen die Volksverdreher nun wieder mit unverbindlichem Larifari auf Klinkenputzertour. Wenn es den Grünen in Rheinland-Pfalz ernst wäre mit einer Förderung des Schienenverkehrs, würden sie dem Infrastrukturministerium mal etwas auf die Finger klopfen in Sachen Landeseisenbahnaufsicht und würden dafür sorgen, daß die sozialistische Regierung um Malu Dreyer nicht den Landesrechnungshof als Feigenblatt einer Anti-Bahn-Politik mißbraucht.
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Re: Aktuelles von der Hunsrückbahn

Beitragvon Dieselpower » Di 11. Aug 2020, 21:19

Das war mein allererster Gedanke....
Auf Bundesebene hat Rot-Grün unter Schröder & Co ganz schön Schienenkahlschlag zumindest geduldet, wenn nicht sogar mitgetragen. Und seit Ausscheiden der Liberalen aus dem Landtag und mit ihnen Verkehrsminister Bauckhage hat sich außer unzähligen kostentreibenden Kosten-Nutzen-Analysen und überflüssigem Blabla nicht viel in RLP getan in Richtung Renaissance der Schiene. Soll heißen:
"Haltet den Ball flach, Ihr grünes Ungeziefer. Außer Verspargelung unserer Höhen habt Ihr nicht viel Nennenswertes auf die Beine bekommen...!"
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
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Re: Aktuelles von der Hunsrückbahn

Beitragvon Dieselpower » Di 11. Aug 2020, 21:28

eifelhero hat geschrieben:Und warum muß an jedem Waldweg der Sicherungsposten stehen? :shock:
In Dernbach WW gibt es eine total unübersichtliche Stelle, Burgweg Raiffeisen Campus,wo ich bei meinen Besuchen dort jedesmal die Fenster am Auto runterlasse, Radio auf stumm drücke, frei nach dem alten Volkslied " Horch was kommt von draußen rein,......." .
Da hält vorher auch kein Zug, pfeifen und rollen lassen ist dort die devise der Lokführer/Triebwagenseiteneinsteiger.
Woraus ergibt sich der Unterschied?
Marko, das müsste doch zu deinem Fachgebiet gehören?


Tut mir leid - eben erst gesehen...
Ob und wie eine Sicherung tatsächlich erfolgen muß, oder das Achtungssignal Zp1 reicht, entscheidet das Verkehrsaufkommen, sowohl zur Schiene als auch zur Straße.
Abgesehen davon wiederholt sich bei mir nur erneut die Frage an die Intelligenzbestien der BI, was an einem Bü ohne technische Sicherung nun gefährlicher sein soll, als an einer Einmündung einer niederrangigen in eine vorfahrtberechtigte Straße...
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Re: Aktuelles von der Hunsrückbahn

Beitragvon Horst Heinrich » So 6. Sep 2020, 18:53

Aktueller Bericht aus der Rhein-Zeitung:

Hunsrückquerbahn: Sicherung der Bahnübergänge ist großes Thema
Zu einer Infoveranstaltung rund um das Thema Hunsrückquerbahn hatte der CDU-Ortsverband Simmern am Freitagabend an den Simmerner Bahnhof geladen. Mit dabei war auch Alexander Neubauer, Niederlassungsleiter der Schweizer WRS Widmer Rail Services AG, die noch in diesem Jahr Güterzüge auf der Trasse zwischen Langenlonsheim und Büchenbeuren rollen lassen will.

Es waren nicht nur Befürworter der Reaktivierung der Strecke nach Simmern gekommen, auch Gegner äußerten ihre Bedenken. Diesen ging es in erster Linie um die Themen Lärmschutz und insbesondere um die derzeit nicht gewährleistete Sicherung der zahlreichen Bahnübergänge auch in Wohngebieten.
„Hier in Simmern gibt es Übergänge, da fahren Kinder mit dem Roller drüber, die haben noch nie einen Zug gesehen“, gab ein Anwohner zu Bedenken. Offen war für viele auch die Frage, inwiefern die WRS für eine solche Sicherung zuständig sei. „Mit der Sicherung der Bahnübergänge haben wir nichts zu tun“, erklärte indes Neubauer. Das sei Sache des Infrastrukturbetreibers, in diesem Fall also der DB Netz AG. Auf der Strecke zwischen Langenlonsheim und Büchenbeuren habe die WRS aufgrund des Zustandes der Übergänge die Vorgabe, im Bedarfsfall vor der Straßenquerung anzuhalten, den Verkehr zu sichern und im Anschluss weiterzufahren. Zudem gelte auf der gesamten Strecke eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 10 km/h.

„Geplant haben wir im Moment die Fahrt eines Zugpaares, also eine Fahrt hin und zurück täglich an den Tagen Montag bis Samstag“, erklärte Neubauer. Ziel sei es, später drei Zugpaare auf die Strecke zu bringen. Dies sei aber bei der derzeitigen Infrastruktur nur schwer möglich. Transportiert werden solle in erster Linie Holz aus den Waldbereichen zwischen Stromberg und Morbach, entsprechende Gespräche liefen bereits. „Bei einer Zuglänge von 400 Meter können wir 1000 Nettotonnen Holz transportieren“, sagte Neubauer.
Vergleichsweise kurze Wagen könnten also viel Last bewegen. „Im Durchschnitt ersetzen wir pro Wagen zweieinhalb Lkw, bei einer Fahrt mit 20 Wagen ersetzen wir also
circa 50 Lkw auf der Straße“, machte Neubauer auf Nachfrage hin deutlich. Möglich sei auch der Transport von Versorgungsgütern wie Kerosin für den Flughafen Hahn. Der Transport von Luftfracht hingegen stelle sich als schwierig dar.
In Bezug auf den insbesondere von direkten Anwohnern befürchteten Lärm versicherte Neubauer, sein Unternehmen setze nahezu ausschließlich leise Güterwagen ein. „Bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h ist der Lärm sowieso sehr gering“, ist er sicher.
Diese Problematik und auch das Thema Sicherung der Bahnübergänge werde die CDU in den Gremien forcieren, auch wenn diese Dinge nicht in der Macht der Kommunen stünden, versicherte Tobias Vogt, Kreisvorsitzender der Christdemokraten. Besonders froh sei er darüber, dass die Reaktivierung der Hunsrückquerbahn keine Illusion mehr sei. „Wir reden hier über Fakten“, sagte er.
Im Unterschied zu den Plänen des Baus einer Mittelrheinbrücke sei man hier nun einen Schritt weiter, denn dort werde nach wie vor nur geredet, ohne dass sich etwas tue. In Bezug auf die mögliche Etablierung eines Personennahverkehrs äußerte Vogt: „Ein Pendelverkehr ins Rhein-Main-Gebiet würde die Region aufwerten.“ Der Start der WRS mit Güterverkehr auf der Strecke könne hierfür der Einstieg sein.

Dem schlossen sich sowohl Thomas Klemm, Fraktionschef der CDU im Simmerner Stadtrat, als auch Maximilian Petry, Vorsitzender des Ortsverbands Simmern, an. Klemm machte deutlich, dass der Personennahverkehr keine Aufgabe für die WRS sei. „Das ist die Aufgabe der Landesregierung“, so Klemm. Vogt erklärte zudem, dass auch ein von vielen Bürgern gewünschte Radweg trotz Reaktivierung der Bahnstrecke denkbar sei – etwa parallel zum Streckenverlauf.
Dass WRS noch in diesem Jahr die ersten Züge auf die Strecke bringt, daran besteht keinerlei Zweifel, wie Neubauer am Ende der Veranstaltung deutlich machte. „Wir haben die Trassen bestellt und haben ein Angebot erhalten, das wir auch annehmen werden“, versicherte er. Allein die Erkundungsfahrt und andere Vorbereitungen hätten das Unternehmen bereits einiges an Geld gekostet. „Das hätten wir nicht gemacht, wenn wir nicht das Potenzial sehen würden und kein Interesse hätten“, machte Neubauer deutlich.
Von unserer Redakteurin Charlotte Krämer-Schick
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Re: Aktuelles von der Hunsrückbahn

Beitragvon Dieselpower » So 6. Sep 2020, 20:36

Das klingt überraschend positiv, und die vorangestellte Erwähnung der Bedenkenträger ("Kinder mit Roller, die noch nie einen Zug gesehen haben") wirkt dadurch noch absurder, als sie ohnehin schon ist.
Was kann die Bahn für ein mögliches Erziehungsdefizit in Sachen Verkehr? Abgesehen davon, daß die (Kinder-)Tretroller im Straßenverkehr und auf dem Gehweg eigentlich gar nichts zu suchen haben.
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Re: Aktuelles von der Hunsrückbahn

Beitragvon Horst Heinrich » Mo 7. Sep 2020, 10:10

Wir, die wir auf unterschiedliche Weise täglich mit dem Thema Bahn beschäftigt sind, sehen oft nicht, was im "Normalbürger" auf dem Hunsrück, in Eifel, Westerwald, ja auf dem bahnlosen Land in Sachen Eisenbahn vorgeht. Für diese Menschen ist die Bahn ein Verkehrsmittel von vorgestern. Beispiel Hunsrück. Hier ist der Jüngste, der noch einen regelmäßigen, nahezu täglichen Güterverkehr erlebt hat, mindestens 25 Jahre alt, die Generation der Fahranfänger auf Moped oder Auto kennt nur verrostete und zugewachsene Gleise. Zu den politischen Infoveranstaltungen kommen ebenfalls kaum junge Leute, für sie kommt als Verkehrsmittel nur das Moped oder das Auto infrage, was ich in unzähligen Kontakten erfahren durfte.

Das, was hier einige politische oder private Agitatoren in Sachen Sicherheit und Lärm vorbringen, entspricht ebenfalls nicht der vom Großteil der Bürger wahrgenommenen Realität. Ob hier einmal am Tag ein Güterzug herumkriecht, ist 98 Prozent der Menschen egal. Sie halten kurz inne, staunen, sind eher belustigt und gehen nach der Vorbeifahrt des Zuges wieder zur Tagesordnung über.
Selbst spielende Kinder sehe ich nicht im Gleis, nicht einmal in den Ortsdurchfahrten, sie spielen zuhause am Handy.

Die, die hier Aufregung spielen, sind wiederum Agitatoren, unterwegs im eigenen Interesse, sich zu inszenieren, ich kenne in 10 streckenanliegenden Orten keinen, der wirklich Angst vor der Bahn um seine Kinder hat, das sind dann eher berechtigte Ängste wegen der Raserei mit Autos.

Also, das, was in den lokalen Käseblättern kolportiert wird, ist maßlos überzogen und den Auswüchsen politischer Schauspielerei und journalistischer Effekthascherei geschuldet. Weil hier seit Jahrzehnten eigentlich nichts passsiert außer recht unspektakulären Business-as-usual-Stillstands, stürzt man sich gerne auf Lieblingsfeindilder - und da ist die Bahn ja eine gern gesehene Zielscheibe.

Was der DB ja auch gelegen kommt, sie kann sich darauf zurückziehen, daß auf dem Land nix zu verdienen ist, keiner einen Zug will und daß die Unterhaltung der Infrastruktur ein Verlustgeschäft bedeutet.

Wenn man wirklich SPNV wollte, würde man ihn bestellen und bezahlen, dann würden -bei einer positiven Ertragserwartung- EIU und EVU auch in die Gänge kommen. Leider ist das heute so, die Zeiten einer autark und teils auch arrogant agierenden Staatsbahn sind vorbei.

Der Bürger hat das unverschämte Glück, dann seine Bahn zu bekommen, wenn er sie auch wirklich mit großem Nachdruck will, er ist nicht auf ein staatliches Direktorium angewiesen, das ihm Verkehrsleistungen zuteilt.

Aber er muß auch wollen, zumindest muß er eine Nachfrage signalisieren, wenn denn ein Angebot da wäre.
Das jedoch sehe ich im Hunsrück derzeit nicht.

Nachtrag 15.00 Uhr
Selbst in meine Praxis dringt die Hunsrückbahn vor, wie ich heute Mittag erleben konnte.
Der Ehemann einer Patientin, die er immer wieder zu Besorgungen und Behandlungsterminen fährt, beklagt den katastrophalen Zustand der Bahnübergänge.
Die Dame hat neben anderen Leiden einen Bandscheibenvorfall.
Am BÜ in Sohren, wo die Holzschwellen unter dem Asphalt verfault sind und es wahre Schläge auf das Fahrwerk des Autos tut, selbst bei Schrittgeschwindigkeit, hatte sich bei der Dame ein Wirbel verschoben.
Da die Bahnübergänge fast überall so desolat sind, möchte er am liebsten Bahn oder Straßenverwaltung anzeigen.
Wenn jetzt bekannt wird, daß man wegen des Rechtsstatus der aktiven Strecke die Schienen nicht einfach, wie vielerorts gefordert, überteeren darf, dann kommt erst recht Antipathie gegen Zugverkehr auf: "Wegen einem lächerlichen Zug müssen wir das alles hinnehmen..." höre ich da.

Allein zwischen Simmern und Büchenbeuren zähle ich zwei Dutzend BÜ's an Landes- und Kreisstraßen, die absolut marode sind. Da kommen Stillegungsforderungen auf, nicht weil man ernsthaft glaubt, mit 10 oder 15 km/h werde ein Kind überfahren.

Der Kritikpunkt ist somit nicht der "eine Zug" am Tag, sondern die vergammelte Infrastruktur schlechthin.
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